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Promicheck: Ein bisserl Vorfreude auf die Regensburger Dult


Trotz Apfelschorle gut gelaunter OB.

Trotz Apfelschorle gut gelaunter OB.

Von Monika Müller

Des Abends schlossen sie das Oberbürgermeisterbüro und das Landratsamt ab, bestiegen ihre Dienst-BMW's und ließen sich zur Regensburger Maidult chauffieren. Doch - die beginnt ja erst am Freitag, 13. Mai. Stimmt. Zuvor werden aber wie immer Dultschmankerl und Festbier von geladenen Gästen probiert.

Und so kommt es, dass Tanja Schweiger kegelte, dass die nostalgische Kugelbahn nur so rummste und, dass Joachim Wolbergs - von ca. 100 Ehrengästen beobachtet - anzapfte und diese OB-Pflicht das erste Mal in seiner Karriere trocken absolvierte (zwei Schläge!). Neben den Medienleuten, Behördenleitern und Stadträten waren diesmal auch die Helfer vom Entschärfungskommando der Fliegerbombe beim Krankenhaus der Barmherzigen Brüder eingeladen. Als Dankeschön für den Stress im letzten Oktober. Hans Christian Wagner, alle rufen den Werbemann der Dultkaufleute nur einfach "HC", hatte am Eingang des Hahn-Zeltes einen Leierkastenmann postiert, der die Büroflüchter ins Zelt hineinspielte. Die Klänge der Blei- und Holzpfeifen verhießen reine Nostalgie. Und die bestimmt auch die Atmosphäre im Festzelt. Mit den klassischen Versatzstücken unserer ländlichen Vergangenheit sind die Zelte innen und außen auf Rustikal-Romantik getrimmt.

So scheint auch der Spieleparcours vom Anfang des letzten Jahrhunderts zu stammen: Wie OB und Landrätin musste jeder Neuankömmling erst kegeln, dann Maßkrug schieben, Biere blind verkosten und sich am Nagelbrett beweisen. Es galt, sich das Freibier schrittweise zu erarbeiten. Woli und Tanja Schweiger taten's mit angemessenem Vergnügen und verrieten nicht die zuvor ausgehandelten Bierpreise, die die Gäste aus Stadt und Landkreis ab 13. Mai bezahlen müssen: Die Maß Kneitinger (Glöcklzelt) oder Spital (Hahnzelt) werden in der höherprozentigen Volksfestvariante 8,85 Euro kosten.

Tuschelthema im nostalgischen Stadl-Zelt war dann die Frage, welches Highlight unter den Fahrgeschäften der für die Dult zuständige Referent Dr. Wolfgang Schörnig diesmal an Land gezogen hat. Direkt befragt, antworte er, dass er nix sage. Der noch "geheime" 85 Meter hohe Turm der Superlative namens "Hang-over" wird kreisförmig mit den Füßen nach außen besetzt. Für sechs bis sieben Euro werden die Adrenalinjunkies erst spiralförmig aufwärts bugsiert, dann plumpsen sie mit vierfacher Erdanziehungskraft hinunter und werden unten oder auf Halbmast magnetgebremst abfangen. Der Turm galt schon auf der Düsseldorfer Kirmes als neues Kapitel im Kampf um die Gunst der Kunden und gegen die Konkurrenz. Es soll der höchste transportable Freifallturm der Welt sein, behauptet der Besitzer des kolossalen Vertikalfahrgeschäfts, Unternehmer Ewald Schneider.

Gut Holz: Landrätin Tanja Schweiger schiebt an.

Gut Holz: Landrätin Tanja Schweiger schiebt an.