Erst weigerte er sich, seine Zeche zu zahlen, dann stach er auch noch mit einem Messer zu: Doch nicht nur der 32-jährige Mann aus Plattling fiel in der Nacht auf Samstag vor einem örtlichen Wirtshaus negativ auf. Auch seine 63-jährige Mutter war tatkräftig an der Eskalation beteiligt.

Laut Polizei spitzte sich die Lage vor dem Gasthaus gegen 3.30 Uhr zu. Auslöser des Ärgers war ein 32-jähriger Plattlinger, der ohne seine Zeche zu bezahlen mit seiner 63-jährigen Mutter einfach das Lokal verließ. Laut einem Polizeisprecher ging es lediglich um einen "niedrigen zweistelligen Betrag". Dabei hatten die beiden allerdings die Rechnung ohne den hartnäckigen Wirt gemacht, der gemeinsam mit anderen Gästen sofort die Verfolgung aufnahm.

In der Nähe des Lokals kam es dann wenige Minuten später zum Aufeinandertreffen der beiden Parteien. Was mit verbalen Sticheleien begann, endete schließlich mit einer Bluttat. Denn der 32-Jährige zückte plötzlich ein Fischermesser und rammte es einem 27-jährigen Mann in den Rücken. Der 27-Jährige wurde dabei schwer verletzt, befindet sich jedoch außer Lebensgefahr.

Kurz nach der Messerattacke knöpfte sich ein 26-jähriger Mann den Angreifer vor und nahm den 32-Jährigen nach einem Gerangel in den Schwitzkasten. Dabei konnte zwar dem 32-Jährigen die Tatwaffe abgenommen werden, allerdings erlitt der 26-Jährige dadurch zwei Stich- und Schnittverletzungen am Oberschenkel. Auch er muss gegenwärtig stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Doch auch die 63-jährige Mutter des Messerstechers stand nicht nur tatenlos rum. Im Gegenteil: sie holte sich ihr Pfefferspray aus der Tasche und verpasste dem aufgebrachten Wirt eine Ladung davon.

Die Kripo Deggendorf ermittelt nun gegen Mutter und Sohn wegen gefährlicher Körperverletzung. Beide waren laut Polizei alkoholisiert. Sowohl der 32-Jährige, als auch seine Mutter wurden noch in der Nacht vorläufig festgenommen und von der Polizei zu dem Vorfall vernommen. "Nach Feststellung der Personalien wurden beide wieder auf freien Fuß gesetzt. Über weitere Schritte hat jetzt die Staatsanwaltschaft Deggendorf zu entscheiden", berichtet Polizeisprecher Günther Tomaschko auf idowa-Nachfrage.

Zeugenhinweise zu dem Vorfall nimmt die Kripo unter Telefon 0991/3896-215 entgegen.