Oktoberfest in München

Die Wiesn 2017: Was, wann, wie und wie viel? - Alle Informationen in der Abendzeitung


Von Michael Burner / Onlineredaktion

Das Oktoberfest 2017 hat München bald wieder fest im Griff. Vom 16. September bis zum 03. Oktober strömen Tausende Besucher auf die Wiesn. Alle Informationen zum größten Volksfest der Welt - und dem perfekten Styling für Damen und Herren.

Oktoberfest. Das heißt für München auch: Die Hotels sind voll, die Taxis auch und zwischen Hauptbahnhof und Theresienwiese tummeln sich Scharen an Trachtlern, die alle ein Ziel haben: Auf die Wiesn! Die Stadt rüstet sich für das 184. Oktoberfest. Das größte Volksfest der Welt dauert dieses Mal sogar 18 Tage - weil es bis zum 3. Oktober verlängert wird. "Wir haben die längstmögliche Wiesn", sagt Münchens 2. Bürgermeister Josef Schmid. Erneut wird das Oktoberfest-Festgelände angesichts der latenten Terrorgefahr rundum umzäunt, es gibt Zugangskontrollen, ein Verbot großer Taschen - und für Besucher viele offene Fragen: Wie lange geht das Oktoberfest? Wann beginnt das Oktoberfest? Was kostet ein Maß Bier? Und warum ist das Oktoberfest im September? Was sind die besten Oktoberfest-Frisuren? Dirndl und Lederhosen: Welche Kleidung trage ich auf dem Oktoberfest?

Die AZ beantwortet die wichtigsten Wiesn-Fragen und zeigt hier alle wichtigen Informationen zum Oktoberfest 2017:

Wann ist das Oktoberfest 2017?

Vom 16. September bis zum 03. Oktober findet heuer das Oktoberfest in München statt. Mit verschärftem Sicherheitskonzept, angepassten Bierpreisen und der Oidn Wiesn, die im vergangenen Jahr nicht stattgefunden hat, geht das Oktoberfest 2017 mit einigen Neuerungen an den Start.

Wann öffnen die Zelte auf dem Oktoberfest?

Beim Anstich am 16. September öffnen die Zelte um 9 Uhr, der Ausschank startet um 12 Uhr. Davor werden nur alkoholfreie Getränke und kleinere Gerichte serviert.

Öffnungszeiten der Bierzelte:
Montag - Freitag: 10:00 Uhr - 23:30 Uhr
Sa, So und Feiertag: 09:00 Uhr - 22:30 Uhr

Schankschluss: In den großen Zelten ist um 22:30 Uhr Zapfenstreich! Die kleineren Zelte schenken bis 23 Uhr aus.
Ausnahmen: "Käfers Wiesn-Schänke" und das "Weinzelt" haben bis jeweils 1 Uhr geöffnet. Bis 0:30 Uhr wird dort Alkohol ausgeschenkt.

Öffnungszeiten Oide Wiesn:
Täglich von 10 bis 23 Uhr, letzter Einlass um 21 Uhr

Ausschankzeiten: Täglich 10 bis 21:30 Uhr

Warum heißt das Oktoberfest eigentlich Oktoberfest?

Die Maß braunes Kellerbier kostete drei Kreuzer und drei Pfennige, und über Sicherheitsfragen machte sich niemand Gedanken. Beim allerersten Oktoberfest, vor 206 Jahren, gab es nicht einmal geschlossene Zelte, nur offene Buden. Ganz München feierte im Oktober 1810 fünf Tage lang mit, als Kronprinz Ludwig Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen heiratete. Das Fest wurde auch in den darauffolgenden Jahren ausgerichtet und der Name Oktoberfest dürfte sich eingebürgert haben. Später haben die Münchner das Fest dann verlängert und zeitlich vorverlegt. Auch aus dem Grund, weil das Wetter im September einfach noch schöner ist. Die Besucher konnten abends sitzen bleiben und länger über die Theresienwiese flanieren. Traditionsbewusst liegt das letzte Oktoberfest-Wochenende auch heute noch im Monat Oktober.

Was kostet eine Maß Bier auf dem Oktoberfest?

Billiger wird's nicht: Durchschnittlich 10,81 Euro kostet die Maß heuer auf der Wiesn. Damit steigt der Bierpreis erneut um 27 Cent. Und nicht nur das: Auch Wasser und Spezi werden teurer. Das kostet eine Maß Bier auf dem Oktoberfest: Hier zeigt die AZ alle Preise in den verschiedenen Zelten auf einen Blick.

Wie komme ich auf das Oktoberfest in München?

Viele Wege führen zur Wiesn. Nur einer ist mit Sicherheit der ungünstigste: der mit dem Auto. Da das Oktoberfest mitten in der Stadt auf der Theresienwiese seine Zelte aufschlägt, ist von einer Anfahrt mit dem Privatauto dringend abzuraten. Die Anreise zum Oktoberfest erledigen Besucher am Besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln - sprich U- oder S-Bahn. Die U-Bahnstationen Theresienwiese und Schwanthalerhöhe liegen am nächsten bei der Theresienwiese. Mit der S-Bahn steuert man den Hauptbahnhof oder die Hackerbrücke an. Von dort aus ist das Oktoberfest mit einem Zehn-Minuten-Fußmarsch zu erreichen.

Lageplan zum Oktoberfest 2017 in München

Wo ist überhaupt was auf der Wiesn 2017? Auf der 42 Hektar großen Theresienwiese haben jede Menge Zelte, Würstl-Stände, Fahrgeschäfte, Geldautomaten und WC-Anlagen Platz. Damit Sie bei dem Bier und den vielen Attraktionen nicht den Überblick verlieren, finden Sie hier den Lageplan für das Oktoberfest 2017 in München:


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Oktoberfest 2017 - Das sind die Zelte

Augustinerbräu-Festhalle

Das Augustiner ist das Zelt zu einem der beliebtesten Biere der Münchner. Damit ist es auch eines der beliebtesten Festhallen. Hier stimmt die Mischung zwischen Brauchtum, bayerischer Gemütlichkeit und ausgelassener Wiesngaudi, und nichts davon wirkt aufgesetzt. Junge wie ältere Semester kommen gern her. Im Augustinerzelt ist man richtig, wenn man die Wiesn wirklich genießen oder kennenlernen will - die Münchner-Quote ist hoch. Wer angesäuselte Touristen aufreißen mag, schaut sich vielleicht lieber anderswo um.

Brauerei: Augustiner Bräu
Bierpreis: 10,70 Euro
Sitzplätze innen: 6.000
Sitzplätze außen: 2.500

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Armbrustschützen-Festzelt

Das Zelt der Armbrust-Schützengilde ist eines der traditionellsten Zelte auf dem Oktoberfest, entstanden 1895. Hier finden auch jedes Jahr zur Wiesn die "Deutschen Meisterschaften der Armbrust 30 m national" statt. Davon bekommt man als Gast im Zelt allerdings nichts mit; das Armbrustschießen findet in einem gesonderten Bereich statt. Im Armbrustschützen-Festzelt geht es vergleichsweise gemächlich zu. Gut für den Wiesnbesuch mit Oma oder mit Kollegen, die man in der Arbeit siezt. Die Eskalationsgefahr ist hier vergleichsweise gering. Vergleichsweise! Es ist immer noch eines der großen Zelte, am Abend stehen auch hier die Leute auf den Bänken.

Brauerei: Paulaner
Bierpreis: 10,85 Euro
Sitzplätze innen: 5830
Sitzplätze außen: 1620

Nüchtern oder betrunken? - Der AZ-Promillerechner

Pschorr-Bräurosl

Die Tochter des ehemaligen Pschorr-Wirtes, das war die Rosi. Weil die Gäste damals besonders gerne wegen der hübschen Tochter des Brauers ins Bierzelt kamen, hat man jenes einfach Bräurosl genannt. Rosi Pschorr zu Ehren trägt die zelteigene Jodlerin zu Wiesnzeiten den Namen "Bräurosl". Ihr Liedgut: Bayerischer Urgesang. Übrigens: Jedes Jahr am ersten Wiesn-Sonntag ist in der Bräurosl Gay Sunday!

Brauerei: Hacker-Pschorr
Preis: 10,90 Euro
Sitzplätze innen: 6.200
Sitzplätze außen: 2.200

Käfer Wies'n Schänke

In ist, wer drin ist! Beim Käfer geben sich die Promis die Hand. Und zwar nicht nur die, die sich für sehr prominent halten und sich vor jede Kamera schmeißen, die sie auf 100 Meter Entfernung wittern können. Sondern auch die, die das wie eine Almhütte errichtete, verwinkelte Zelt für seine versteckten Ecken schätzt, wo eben kein Promifotograf hinblitzt. Natürlich ist das Essen Spitzenklasse, ein Besuch im Käferzelt hat aber auch seinen Preis. Prominent. Oder jung, hübsch und kamerageil. Oder stilbewusst, Wert legend auf eine exklusive Umgebung, Liebhaber von exquisitem Essen. Preise dürfen dabei auf jeden Fall nicht so wichtig sein. Bis 1 Uhr geöffnet.

Brauerei: Paulaner
Bierpreis: 10,90 Euro
Sitzplätze innen: 1.164
Sitzplätze außen: 1.900

Prost! Neuer Wiesn-Maßkrug im Hackerzelt vorgestellt

Kufflers Weinzelt

Ähnlich dem Käferzelt für gehobene Ansprüche. Allein schon weil es größer ist, geht es hier vielleicht einen Tick ausgelassener zu. Hier gibt es Wein, Bier nur in Form von Weißbier, und das nur bis 21 Uhr. Wenn die anderen Zelte schließen, herrscht vor dem Weinzelt, das auch bis 1 Uhr geöffnet hat, ein Gedränge, als tät es drinnen jetzt alles umsonst geben. Die Band gibt Gas, nach Mitternacht, wenn die anderen Zelte schon geschlossen haben, hört man sie über die ganze Wiesn. Ausgelassen feiern, aber in besserer Gesellschaft - das geht im Weinzelt wunderbar! Allerdings sollte man gerade nicht zu sehr aufs Geld schauen müssen dabei.

Brauerei: Paulaner Weißbier (bis 21 Uhr, Preis: 7,80 Euro)
Sekt und Wein: Nymphenburg Sekt und Wein, Roederer Champagner
Sitzplätze innen: 1.920
Sitzplätze außen: 580

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Fischer-Vroni

Auch in der Fischer-Vroni wird Augustiner ausgeschenkt (übrigens das einzige Bier, das auf dem Oktoberfest aus dem Holzfass ausgeschenkt wird). Die Fischer-Vroni hat sich zu einem relativ jungen Treff entwickelt, die Stimmung hier ist immer gut. An ihrer Seite reiht sich der Steckerlfisch, dessen Duft dem passierenden Wiesnbesucher in die Nase zieht, auch auf der Speisekarte finden sich viele Fischspezialitäten. Am zweiten Wiesnsonntag ist "Rosa Wiesn", bei der die Queer Community die Sau rauslässt. In der Fischer-Vroni weiß das Publikum, gut zu feiern! Die Stimmung ist ausgelassen. Hier kann man einen schönen Abend mit alten und neuen Freunden verbringen, bei dem man zum Schluss rührselig Schlager gröhlt. Wer Fleisch und Bier gerade über hat, kann hier einen Weinschorle- Fisch-Abend einlegen.

Brauerei: Augustiner Bräu
Bierpreis: 10,95 Euro
Sitzplätze innen: 3.080
Sitzplätze außen: 700

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Hackerbräu-Festzelt

Das Hacker ist eines der jüngsten Festzelte - und so ist auch die Partystimmung. Regelmäßig ist das beliebte Zelt als eines der ersten dicht. Innen ist es liebevoll gestaltet, Wölkchen hängen am blauen Zeltdach, dem "Himmel der Bayern". Für die Kulisse ist Rolf Zehetbauer verantwortlich, der auch Filme wie "Das Boot" und "Die unendliche Geschichte" ausgestattet hat. Mit den Wurstspezialitäten macht man nichts verkehrt, denn der Wirt ist gelernter Metzgermeister. Jung oder junggeblieben, partyaffin und eventuell in Flirtlaune - da macht man im Hackerzelt nichts verkehrt!

Brauerei: Hacker-Pschorr
Bierpreis: 10,90 Euro
Sitzplätze innen: 6.951
Sitzplätze außen: 2.430

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Hofbräu-Zelt

Das Hofbräu-Zelt ist das Zelt der Superlative. Knapp 10.000 Gäste passen hier rein. Die Stimmung brodelt. Alle Touristen wollen hier rein, zur Mega-Wiesn-Party. Die ersten Bananen des Tages, die Komasäufer abtransportieren, landen mit Sicherheit hier. Aber es ist wie mit dem Hofbräuhaus selbst: Zwar ein Touristenmagnet, aber auch von Traditionsbewussten geliebt, die hier ihre Stammtische pflegen. Wer auf Wiesn-Irrsinn in seiner reinsten Form steht, wird hier glücklich. Und wer neue Leute aus aller Herren Länder kennenlernen und mit ihnen einen lustigen Wiesnabend verbringen möchte, ohne Angst vor Eskalation.

Brauerei: Hofbräu
Bierpreis: 10,90 Euro
Sitzplätze innen: 6.098
Stehplätze innen: 1.000
Sitzplätze außen: 3.022

Löwenbräu-Festzelt

Der Ruf des Löwen ist praktisch nicht zu überhören und lockt Einheimische und Touristen gleichermaßen in das Zelt. Übrigens ist die Festhalle auch nachts bestens erkennbar, denn 16.000 LED-Leuchten lassen sie in ganz besonderem Glanz erstrahlen. Seit 1979 schon bewirtschaftet Festwirt Ludwig Hagn die Löwenbräu-Halle auf dem Oktoberfest.

Brauerei: Löwenbräu
Bierpreis: 10,80 Euro
Sitzplätze innen: 5.700
Sitzplätze außen: 2.800

Marstall

Wo jahrzehntelang Promis im Hippodrom feierten, steht nun der Marstall. Vieles ähnelt im Marstall dem Vorgänger: Champagnerbar, Tischdecken und erlesene Speisekarte. Und prominente Gäste. Das Herzstück des Marstall bildet die Bühne, die motivisch an ein Pferdekarussell erinnert. Die Besucher sind hier eher Champagner-Fans als traditionelle Biertrinker.

Brauerei: Spaten Oktoberfestbier, Franziskaner Weißbier, alkoholfreies Löwenbräubier
Bierpreis: 10,90 Euro
Sitzplätze innen: 3.200
Sitzplätze außen: 1.000

Ochsenbraterei

Ganz vorne steht er, der Ochs - besser gesagt: da dreht er sich. Knapp 100 Ochsen werden hier jedes Jahr in einem riesigen Grill aufgespiest und von hungrigen Wiesnbesuchern verzehrt. Angefangen hat alles im Jahr 1881 als der Metzger Johann Rössler auf der Theresienwiese einen Ochsen mittels einer Dampfmaschine zum Drehen brachte und grillte. Der Wiesn-Mythos Ochsenbraterei war geboren. Heute ist die Ochsenbraterei ein klassisches Stammtischzelt mit Volksmusik, abends wird zu Helene Fischer und Andreas Gabalier auf den Bänken getanzt.

Brauerei: Spaten
Bierpreis: 10,70 Euro
Sitzplätze innen: 5.950
Sitzplätze außen: 1.600

Schottenhamel

Der Oldie auf der Wiesn. Aber nicht, dass Sie jetzt denken, hier treffen sich nur Senioren zum Schunkeln auf der Bierbank. Ganz im Gegenteil: Der Schottenhamel ist zwar Münchnes ältestes und traditionsreichstes Bierzelt - seit 1867 betreibt die Familie Schottenhamel ihr Zelt auf dem Oktoberfest. Das Publikum ist jedoch überwiegend jung und studentisch. Der Schottenhamel gilt als Jugendtreffpunkt. Flirtpotenzial: hoch. Pünktlich um 12 Uhr zapft Münchens Oberbürgermeister traditionell das erste Fass im Schottenhamel an und eröffnet damit die Wiesn.

Brauerei: Spaten
Bierpreis: 10,95 Euro
Sitzplätze innen: 6.000
Sitzplätze außen: 4.000

Schützenfestzelt

Wer Bier trinken und Hendl essen am Fuße der Bavaria möchte, der komme ins Schützenfestzelt. Traditionsreich geht's auch im Schützenzelt zu: Die integrierten Schießstände, an denen der Bayerische Sportschützenbund jedes Jahr sein Oktoberfestschießen veranstaltet ist ein Unikum auf der Wiesn. 2015 ließ Festwirt Edi Reinbold die Festhalle neubauen, seitdem finden 1.000 Gäste mehr Platz. Das Publikum: Schickeria-mäßig und etwas geldiger. Aber auch die High-Society lässt auf der Wiesn die Sau raus und verwandelt das Schützenzelt in einen feuchten Feiertempel.

Brauerei: Löwenbräu
Bierpreis: 10,90 Euro
Sitzplätze innen: 5.100
Sitzplätze außen: 1.400

Winzerer Fähndl - Paulaner

Zur Jubiläums-Wiesn 2010 leistete sich die Paulaner-Brauerei einen kompletten Neubau. Das Winzerer Fähndl hat eine zentrale Bierversorgung: Eine Ringleitung im Boden garantiert, dass der Bierfluss nicht ins Stocken gerät. Der Paulanerkrug ist das unverkennbare Wahrzeichen dieses Zelts, das im Inneren noch einiges mehr zu bieten hat als das frisch gezapftes Wiesnbier der Münchner Traditionsbrauerei. Publikum: Im Winzerer schauen sowohl Münchner Stammgäste als auch viele Promis vorbei.

Brauerei: Paulaner
Bierpreis: 10,95 Euro
Sitzplätze innen: 8.450
Sitzplätze außen: 2.450

Oktoberfest-Frisuren zum selber machen: Video-Tutorial zur Wiesn

Hochsteckfrisur, Flechtfrisur oder einfache Trachtenfrisur? Zur Wiesn will gut frisiert sein - doch häufig erscheinen die virtousen Frisuren der Damen im Dirndl ausgefuchst und kompliziert. Das muss aber nicht sein! Oktoberfest-Frisuren leicht gemacht: Wir zeigen Ihene im Video-Tutorial, wie Sie Ihre Wiesn-Frisur ganz einfach selber machen. Hier geht's zum Video.

Styling-Tipps für das Oktoberfest: Welche Modetrends sind für die Wiesn 2017 zu erwarten?

Im Trend liegen klassische Schnitte und Muster, passend dazu haben derzeit beworbene Dirndl oft gedeckte Farben. Auch typisch für die Tradition: Es geht um hohe Qualität der Verarbeitung, sagt Einkaufsberaterin Sonja Grau. Gleiches gilt für Männer: Schon seit einigen Jahren werden verstärkt traditionelle Beistücke und Varianten gehypt. Aber: Die Bandbreite der Dirndl und Lederhosen im Handel ist so groß, dass letztlich sich kein klarer Stil auf der Wiesn durchsetzen dürfte.

Gibt es Trage-Empfehlungen für die Saison-Trends?

"Der vorherrschende Trachtentrend birgt die Gefahr, sehr schnell altbacken, bieder oder spießig zu wirken", erklärt Grau. Sie empfiehlt, mit Accessoires gegenzusteuern: Blüten, Schmucksteine und Bänder fürs Haar und den Hut auf dem Kopf. Nichtsdestotrotz handelt es sich hier ebenfalls um eher traditionelle Beiwerke. Auch bei den Männern liegt das im Trend: "Ein besonders schönes Charivari oder gar einen Ranzengürtel", empfiehlt Grau.

Muss die Tracht auf dem Oktoberfest eigentlich sein?

Nein, es gibt keinen Dresscode. Vor allem: "Vor den 2000er Jahren ist kaum jemand in Dirndl und Lederhose aufs Oktoberfest gegangen", berichtet die Kulturwissenschaftlerin Simone Egger von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie hat ein Buch zum "Phänomen Wiesntracht" in München geschrieben. Während man in den 50er und 60er Jahren sogar im Anzug und Kostüm die Wiesn besuchte, war später der Freizeitlook mit Jeans angesagt.

Der Trachten-Hype entstand zunächst in der Nische: Secondhand-Geschäfte in München verkauften alte Dirndl und Lederhosen und das Zubehör. Münchner nahmen nicht die Gesamtoutfits, sondern Einzelteile und peppten damit ihren alltäglichen Look für den Festbesuch auf. Und dann setzte ein Kreislauf ein: Immer mehr kopierten den Look, bauten ihn aus, und erste lokale Designer schneiderten moderne Kleider mit traditionellen Anleihen. Letztlich wurde daraus ein Massenmarkt, der sogar Touristen anspricht.

Darf ich als Tourist eigentlich Tracht tragen?

Es gibt eine Antwort für alle weiblichen Touristinnen, die jemals den Vorwurf hören, sie dürfen das nicht: Früher haben nur Zugereiste Dirndl getragen, verrät Kulturwissenschaftlerin Egger. Hier ist ein bisschen Wissen für den Smalltalk im Festzelt: Der Begriff steht für ein lokales historisches Gewand, das handgefertigt wird. Und Tracht gibt es überall auf der Welt - aber Dirndl und Lederhose gehören nicht unbedingt dazu. Letztere war eine klassische Arbeiter- und Jagdklamotte, und der Lodenjanker war die übliche Jacke. "Das Dirndl hingegen ist sogar eine Erfindung des späten 19. Jahrhunderts für Frauen aus Großstädten wie Berlin, Hamburg und sogar London, die im Sommer auf dem Land Urlaub machten", erklärt Egger. Das Baumwollkleid mit Mieder in Karo- und Blumenmuster erinnere also an historische Trachten, stehe aber immer schon mehr für eine schöne Idee der Mode.

Wenn ich Dirndl und Lederhosen trage: Welche Styling-Regeln halte ich besser ein?

"Grundsätzlich ist kein Dirndl echter oder besser als das andere", betont Kulturwissenschaftlerin Egger. Das Dirndl setzt sich lediglich zusammen aus einem grundlegenden Schnitt, einem Miederoberteil und einem angereihten Rock. "Dieser Schnitt kann unendlich variiert werden, auch in der Länge." Auch sollte man sich nicht von scheinbaren Stilvorgaben für das Kleid irritieren lassen: So heißt es häufig, der Saum gehört einen Maßkrug breit über den Boden. "Die Geschichte mit dem Maßkrug und der Länge ist eine genauso schöne Erfindung wie die mit den Schleifen - völlig fantastisch", so Egger.

Doch auch, wenn es sich um keine echte Tradition handelt, gut zu wissen ist das mit der Schleifenfrage beim Flirten allemal: die Binderichtung der Schürzenschleife am Dirndl gilt auf der Wiesn als geläufiges Signal für den Beziehungsstatus. Sitzt die Schleife rechts an der Taille, ist die Trägerin vergeben. Links signalisiert, der Flirtversuch ist möglich, erläutert Modeberaterin Grau. Und die Mitte stehe einfach nur für "modische Unkenntnis".

Einen Tipp gibt noch die Oktoberfestseite der Stadt München: "Gescheide Schuhe" tragen. Flip-Flops zum Beispiel seien zur Tracht ein Tabu. Und außerdem tritt man sich im Gedränge schon mal gegenseitig auf die Füße, das tut in Haferlschuhen weniger weh.