Netzfundstück der Woche

Sexistischer Bierdeckel: Hofbräuhaus Traunstein gibt Kontra


"Was darf's denn sein?", fragt der Bierdeckel des Traunsteiner Hofbräuhauses.

"Was darf's denn sein?", fragt der Bierdeckel des Traunsteiner Hofbräuhauses.

Von Susanne Pritscher und Redaktion idowa

"Mega out" und sexistisch findet die Frauenzeitschrift Emma einen Bierdeckel des Hofbräuhaus Traunstein, auf dem neben zwei Bierkrügen auch noch der Ausschnitt einer Dirndl-Trägerin zu sehen ist. Nun haben sich die Oberbayern zur Wehr gesetzt - und bekamen dabei Hilfe von der Band "Dampfblaudara".

Ein über 10 Jahre alter Bierdeckel des Hofbräuhaus Traunstein sorgt im Netz für Wirbel. Darauf zu sehen sind zwei Maß Bier und das üppige Dekolleté einer Frau in Tracht. Darüber steht geschrieben: "Was darf's sein?" Für das Frauenmagazin Emma ist dieser Bierdeckel ein gefundenes Fressen. Als "mega out" und sexistisch ordnet Emma diese Werbung ein und empört sich: "Was es sein darf? Eine Werbung die Frauen nicht als Ware präsentiert!"

Diese Kritik ließ das oberbayerische Hofbräuhaus nicht lange auf sich sitzen. In einem Post auf Facebook kommt die Retourkutsche: "Liebe Emma-Redaktion, es freut uns, dass nach mehr als zehn Jahren auch ihr unseren Bierdeckel entdeckt habt. Hättet ihr dabei eins unserer Biere genossen, wäre euch unsere bayerisch-fröhliche Lebensart nicht entgangen. Übrigens zeigt unser Bierdeckel eine bayerische Bedienung - seit jeher Inbegriff einer starken mutigen witzigen Frau - und die fragt ihre Gäste natürlich ‚Was darf's sein?'"

Über 1.400 Likes und 130 Kommentare erhielt der Konter des Hofbräuhauses auf Facebook bereits (Stand 22. Mai 2017). Vergangene Woche bekam die Brauerei dann auch noch musikalisch Unterstützung. Die Traunsteiner Band Damfblaudara hat der Emma-Chefin Alice Schwarzer nämlich prompt ein Lied widmet. "Alice im Wunderland" lautet der Titel des HipHop Songs, indem sich die drei Musiker über die Kritik des Frauenmagazins lustig machen. "A vareckter Plan, dass bei uns Bierkrüge und ned die Busen Objekte san", rappt das Trio in seinem Musikvideo, das sie am 17. Mai auf Youtube veröffentlichten.

"Himmelhergott, samma mir no ganz beinander? 'Frauen ned gleich Ware', schreibt die ander, die Emma, so hoaßt de, de sich dauernd beschwert" Die Kritik sei irritierend, erklären die "Dampfblaudara" in ihrem Lied, schließlich gäbe es wichtigere Themen, über die man diskutieren könne: "Anstatt über Politik aufzuklären, lieber über Busen auf am gloana Filzel beschweren."

Das komplette Musikvideo der Dampfblaudara sehen Sie hier:

Video zum Thema: