Musik

Rauf auf die Bühne: Die Landshuter Band „Brew Berrymore“ will richtig loslegen


Kaum gegründet, schon gewonnen: Bei "Rock in der Villa" in Landshut gab es "Brew Berrymore" erst wenige Monate. Es war der erste Auftritt überhaupt.

Kaum gegründet, schon gewonnen: Bei "Rock in der Villa" in Landshut gab es "Brew Berrymore" erst wenige Monate. Es war der erste Auftritt überhaupt.

Den Wettbewerb "Rock in der Villa" zu gewinnen - das war für "Brew Berrymore" der ideale Start ihrer Bandkarriere. Mit einer neuen EP, tollen Fotos und bestens gecoacht wollen die fünf Landshuter jetzt richtig loslegen.

Dass sie ihre Bandkarriere professionell angehen, merkt man schnell: Nachrichten werden in Echtzeit beantwortet, Fotos innerhalb von Minuten verschickt, ein Termin ist schnell gefunden. Und das ist kein Zufall: Ludwig Baumann (29), Max Artinger (24), Benedikt Wagensonner (20), Daniel Brandhuber (24) und Moritz Petschko (23) sind schon relativ erfahren. Alle haben bereits in Bands gespielt und jeder weiß, wie es in der Musik läuft. Nur zur Gaudi spielen - das kam für die Fünf aus dem Raum Landshut nicht in Frage. Sofort nach der Gründung hat sich "Brew Berrymore" deshalb zum Bandwettbewerb "Rock in der Villa 2017" angemeldet - mit der erklärten Absicht, zu gewinnen und den Preis abzuräumen.

"Der Sieger bekommt ein Fotoshooting mit dem Landshuter Profifotografen Alexey Testov, Aufnahmen im Tonstudio und ein Coaching. Das ist ein ideales Startpaket", sagt Daniel Brandhuber alias Dan. Und tatsächlich: Die erfahrenen Musiker ließen ihrer Konkurrenz bei dem Nachwuchswettbewerb keine Chance. Dabei spielt "Brew Berrymore" gerade einmal seit Beginn des Jahres zusammen.

"Brew Berrymore" wissen: Man muss im Netz präsent sein

Schlagzeuger Dan, der parallel Mitglied der Landshuter Band "Werewolf and Lumberjack" ist, weiß: Eine professionelle EP, tolle Fotos und einen Facebook-Auftritt braucht man einfach. In erster Linie, um sich auf Gigs zu bewerben. Die Veranstalter fragen oft nur noch nach Facebook-Likes, erzählt Dan. Die Likes gibt's natürlich, wenn dem Publikum die Musik gefällt. Das sei, so der Eindruck bei "Rock in der Villa", offenbar der Fall gewesen. Dann muss man natürlich "netzwerken" und sich einen Namen machen. Eine der ersten Aktionen war es deshalb, sich von einem verwandten Mediengestalter ein Logo designen zu lassen. Es ist einem Bieretikett im Craft-Beer-Stil mit einer Beere in der Mitte nachempfunden (kleines Bild). Handgemachte Musik, so die Botschaft.

Max, Mo, Dan, Bene und Wiggerl wissen, was sie wollen. "Rauf auf die Bühne", sagt Bene. Nach zwischenzeitlichen Auftritten im Frühling auf dem Vilsbiburger Stadtfest und im "Wirtshaus am Kraftwerk" in Unterahrain ging es aber erst einmal eine Weile runter von der Bühne und hinein ins Tonstudio. In den Sommerwochen hat sich "Brew Berrymore" dort verkrochen und ihre erste EP aufgenommen. Ab 10. November ist sie als CD und bei den gängigen Musikstreamingdiensten erhältlich. Am selben Tag spielt "Brew Berrymore" eine Release-Party in "Franky's American Sportsbar" in Regensburg. Dort wird übrigens auch geprobt, weil Max aus Niederhornbach und Bene aus Bayerbach (Landkreis Landshut) in der Stadt studieren. Statt im Keller bei den Eltern zu proben, leisten sich die Fünf dort die Miete für einen Probenraum. "Jeder hat einfach Lust auf diese Band", erklärt Bene.

Perfekt in Szene gesetzt: zum Shooting mit dem Profi

Auch das Fotoshooting haben sie schon hinter sich. Die Aufnahmen auf einer Alpaka-Farm in der Nähe von Landshut haben den Musikern sichtlich Spaß gemacht. "Das waren wir: ein wenig Endzeitstimmung vermischt mit Selbstironie", beschreibt Dan die Bilder. Letzteres habe einen großen Stellenwert in der Band. Kennengelernt haben sie sich auch nicht, wie auf Facebook zu lesen, über die Dating-App Tinder - Augenzwinkern -, sondern ganz klassisch. "Max und ich überlegten, eine neue Band zu gründen. Wir kannten beide einen Bassisten. Moritz. Und es stellte sich heraus: Es war derselbe Moritz", sagt Dan und lacht. Beim BRK-Landshut, wo beide längere Zeit nebenbei arbeiteten, trafen sie auch auf Wiggerl, der hauptberuflich Rettungsfahrer ist. Und wie das so ist, fand schließlich noch Sänger Bene den Weg zur Gruppe. Zumindest die Combo war jetzt vollständig und das laut Facebook "größte Match in der Geschichte" perfekt. Gefunden werden musste jedoch noch etwas anderes, Wesentliches für eine Band: die Musikrichtung. Und was macht man, wenn die Geschmäcker der einzelnen Musiker ganz schön unterschiedlich sind? Wenn sich die Vorlieben zwischen "Red Hot Chili Peppers" (Mo) und "Queens of the Stone Age" (Max) bewegen? Man spielt einfach drauf los und probiert aus. Was dabei rauskommt, beinhaltet dann sämtliche Stilrichtungen. Zum Beispiel Einflüsse von Electro, den Sänger Bene öfter auflegt. Oder Hardrock-Elemente, die durch Schlagzeuger Dan in die Lieder gelangen. "Das ergibt eine abgefahrene Mischung", sagt Bene.

Unterricht statt Youtube: Fast alle waren beim Musiklehrer

Fast alle Bandmitglieder hatten Musikunterricht: Bassist Mo lernte Gitarre, E-Pianist Max ganz klassisch Klavier. Bene ist in der Schule durch das Wahlfach Chor zum Singen gekommen. Beim Gesangsunterricht gab es sogar Tipps vom Profi. Auch Wiggerl hat seine Gitarre von der Pike auf gelernt. Der einzige Autodidakt ist Dan, der mit zehn anfing, Schlagzeug zu spielen. Nach dem ersten Schritt geht es jetzt ans Organisieren von Auftritten. Wann man die Fünf in Landshut hört, ist unklar - spätestens jedoch bei der Sieger-Release-Party von "Rock in der Villa" im Frühjahr 2018. Etwas früher spielen sie in Regensburg, nämlich bei der Release-Party ihrer EP am 10. November in "Franky's American Sportsbar" und am 8. Dezember im Underground der "Alten Mälze".

Die Bandmitglieder im Steckbrief

Max Artinger

Alter: 24 Jahre

Wohnort: Niederhornbach, Landkreis Landshut

Instrument: E-Piano, Synthesizer

Beruf: studiert Psychologie und Kriminologie in Regensburg

Sneakers oder Schlappen? Sneakers

Fußball oder Festival? Festival

Nirvana oder AC/DC? Nirvana

Benedikt, Bene, Wagensonner

Alter: 20 Jahre

Wohnort: Bayerbach, Landkreis Landshut

Beruf: studiert Wirtschaftsinformatik in Regensburg

Instrument: Sänger, Synthesizer

iPhone oder Smartphone? Smartphone

Stadt oder Land? Stadt

Stagediving oder Soundcheck? Stagediving

Daniel, Dan, Brandhuber

Alter: 24 Jahre

Wohnort: Landshut

Beruf: Kinderkrankenpfleger

Instrument: Schlagzeug

Rockig oder ruhig? Rockig

Text oder Melodie? Melodie

Macron oder Merkel? Macron

Moritz, Mo, Petschko

Alter: 23 Jahre

Wohnort: Mallersdorf

Beruf: Übersetzer für Spanisch

Instrument: Bass

Meer oder Berge? Meer

Lange Pause oder früher Feierabend? Lange Pause

Kneipentour oder Discobesuch? Kneipentour

Ludwig, Wiggerl, Baumann

Alter: 29 Jahre

Wohnort: Landshut

Beruf: arbeitet im Fahrdienst des BRK

Instrument: Gitarre

Snowboard oder Tauchgang? Snowboard

Bier oder Wein? Bier

Ed Sheeran oder Justin Bieber? Ed Sheeran

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Max Artinger.

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Benedikt Wagensonner.

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Daniel Brandhuber.

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Moritz Petschko.

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Ludwig Baumann.

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Ein Bieretikett im Craft-Beer-Stil mit einer Beere in der Mitte ist das Logo der Band.