Moosburg

Stadtrat beschließt mit 17:3 Stimmen Auslobungstext für Sanierung des Plans


Der Auslobungstext ist formuliert und beschlossen, jetzt können Architekten sich Gedanken machen über die Umgestaltung des "Plans".

Der Auslobungstext ist formuliert und beschlossen, jetzt können Architekten sich Gedanken machen über die Umgestaltung des "Plans".

Von Niko Firnkees

Es ist geschafft: Mit 17:3 Stimmen beschloss der Stadtrat am Montag den Auslobungstext für die Plansanierung und legte zudem die europaweite Bekanntmachung dieses Auslobungstextes fest. Das mehrere Dutzend Seiten umfassende Schriftwerk, das aus diversen wettbewerbsrechtlichen Gründen momentan aber noch unter Verschluss gehalten werden muss, scheint ein gutes zu sein - so äußerte sich zumindest die Mehrheit der anwesenden Stadträte.

Genau genommen geht es um zwei Teile: Um die Realisierung der Plan-Neugestaltung und einen damit verbundenen Ideenwettbewerb für den Stadtplatz und die Einmündung in den Plan auf Höhe der Johanneskirche. Hierzu hatte das Münchner Planungsbüro Schober einen Auslobungstext erstellt, den Architektin Barbara Hummel dem Stadtrat präsentierte und dessen Anregungen aufnahm. Der Auslobungstext scheint vor allem friedensstiftend zu sein, denn plötzlich hatten sich viele Stadträte über die Grenzen der letzten Monate hinweg lieb. Sie erkannten einen "wichtigen ersten Meilenstein" (Dr. Michael Stanglmaier, Grüne), angesichts dessen sich der Stadtrat nicht zu verstecken brauche (Alfred Wagner, UMB). "Nach langem, emotionalem Kampf" komme man nun die "heiße Phase" (Rudi Heinz, CSU), jetzt gelte es die Ärmel hochzukrempeln (Wagner). Jeder durch die öffentliche Hand investierte Euro ziehe im Schnitt sieben private Euro an Investitionen nach sich. Und auch die Grünen trügen den Kompromiss in Sachen Stellplätze mit (Stanglmaier), obwohl sie eine autofreie Innenstadt bevorzugt hätten. So könnten sie mit der Regelung "20 plus/minus fünf" leben.

Zwei Punkte wurden diskutiert: Zum einen die Zufahrtmöglichkeiten bei Sonderveranstaltungen und Märkten. Johannes Becher (Grüne) schlug vor, erst zu planen und dann zu entscheiden, welche Veranstaltungen an dieser Stelle noch einen Sinn ergäben. Im Endeffekt soll eine partielle Zufahrtmöglichkeit auch für das Gewerbe und Sonderveranstaltungen gegeben bleiben. Das gelte ohnehin für die Feuerwehr, so die einhellige Meinung aller Anwesenden. Das lasse sich entsprechend den Vorgaben der Bayerischen Bauordnung formulieren, regte Bürgermeisterin Anita Meinelt an.

Der zweite Punkt war, ob es personen- oder flurnummernbezogene Zufahrtsgarantien geben soll, und hierfür hatte man auch ein konkretes Beispiel im Rat: Was passiert, wenn FW-Stadtrat Thomas Grundner für sein jetziges Geschäft eine Zufahrt garantiert habe, in einigen Jahrzehnten aber in den hinteren Plan in ein Haus mit einer Flurnummer ohne Berechtigung umzieht? Da Zufahrten zu jedem Anwesen gegeben sein sollen, war die Diskussion eher akademisch.

Das traute Glück der meisten Stadträte störte Martin Pschorr (SPD). Er sah "Planungen mit einer Glaskugel", und es brauche viel Fantasie, um sich eine gute Entwicklung vorzustellen, die die vielen Nachteile für die Geschäfte egalisiere. Der Plan habe für ihn keineswegs oberste Priorität, da seien 110.000 Euro alleine für Planungen ein "sorgloser Umgang mit Geld." Und das habe die Stadt nicht "zum Rausschmeißen", so sein Fazit. Mit den Gegenstimmen von Pschorr, Ludwig Kieninger (FW) und Thomas Kerscher (CSU) beschloss der Stadtrat den Auslobungstext. Dieser geht nun an die acht gesetzten Planungsbüros - 17 weitere können sich europaweit bewerben. Dazu bekommen alle zunächst nicht den vollen Auslobungstext. Diesen können sie erst nach Erfüllen bestimmter Kriterien erhalten. Ende Dezember müssen die Entwürfe abgegeben werden, im März 2017 juriert ein Preisgericht, das drei Sieger küren und eventuell einige Ankäufe anregen wird. Die besten Entwürfe werden dann nochmals in einer Vergabe-Verfahrens-Matrix überprüft, bevor ein Architekturbüro endgültig beauftragt wird.