Home

Donaufähre: Gutachten schließt technische Mängel aus


Da liegt sie nun am trockenen Ufer: Vor zwei Wochen ist die Donaufähre untergegangen.

Da liegt sie nun am trockenen Ufer: Vor zwei Wochen ist die Donaufähre untergegangen.

Warum die so gerne genutzte Fähre vor zwei Wochen in der Donau bei Mariaposching gesunken ist, da will sich nachwievor niemand aus dem Fenster lehnen. Das jetzt vorliegende Gutachten gibt nur Aufschluss darüber, warum sie nicht gesunken ist: Wegen technischer Mängel.

Natürlich kocht nun die Gerüchteküche über - immerhin ermittelt auch die Staatsanwaltschaft. Dass ermittelt wird, sei normal, stellte Landrat Josef Laumer bei den letzten Ausschusssitzungen vorsorglich schon mal fest. Und auch beim Telefongespräch am Montag möchte er zum tatsächlichen Grund der Havarie lieber nichts sagen. "Woher soll ich das wissen." Und schon gar nicht möchte er das Gerücht bestätigen, dass die Fähre falsch beladen gewesen sein könnte. "Ich mag mich nicht festlegen und ich kann sowieso nur was Falsches sagen." Laut Gutachter aber scheide "eine technische Ursache aus".

Neue Fähre kein Problem

Der Landrat betont, dass an dem besagten Tag die Strömung schon extrem stark gewesen sei. Das viele Wasser habe dann auch die Bergung der Fähre entsprechend verzögert. Was Josef Laumer noch einmal betont und was er auch bereits bei den Sitzungen erwähnt hat, ist sein Besuch im Krankenhaus. Dabei habe der junge Fährmann zu ihm gesagt, dass er ein Fährmann mit Leib und Seele sei und diese Tätigkeit sehr gerne weiterhin ausüben würde.

An der Fähre wird es hier sicherlich nicht scheitern. Laumer erzählt, dass ihm ein Vertreter der Bergungsfirma aus Vilshofen beziehungsweise dem Landkreis bereits ein Angebot für eine neue Fähre gemacht hat. Von rund 150.000 bis 200.000 Euro sei dabei die Rede gewesen. Lieferbar in relativ kurzer Zeit. Natürlich habe er den Auftrag nicht gleich auf dem Schiff vergeben können, schließlich müssen solche Aufträge regulär öffentlich ausgeschrieben werden. Hinzu kommt, dass er von der notwendigen Technik überhaupt keine Ahnung habe. Im Gespräch sei seines Wissens derzeit aber eine etwas leistungsstärkere Fähre. Ob das Gierseil dann ebenfalls verstärkt werden muss, könne er nicht sagen. Dies sei aber denkbar. Außerdem habe sich bei der Havarie die Halterung der Sicherungsseile an der Seilanlage in Richtung Donau verbogen. "Das können Sie jetzt noch sehen."

Bestandsschutz für Mariaposchinger Fähre

Der Aussage, dass die Fähre in einigen Jahren sowieso gegen eine neuere Fähre hätte ausgetauscht werden sollen, kann die Chefjuristin am Landratsamt, Birgit Fischer-Rentel, nicht uneingeschränkt zustimmen. Zwar gebe es ein Gesetz, dass Fähren in Zukunft Luftkammern haben müssen. Ihrer Meinung nach aber hätte für die Mariaposchinger Fähre der Bestandsschutz gegolten.