Mainburg/Regensburg

Vergewaltiger steht 18 Jahre nach der Tat vor Gericht


Symbolbild: Bernd Wüstneck/dpa

Symbolbild: Bernd Wüstneck/dpa

Von Katharina Binder

Seit Montag, 6. Juli, muss sich ein 46 Jahre alter Russland-Deutscher aus Mainburg vor der 7. Strafkammer des Landgerichts Regensburg unter Vorsitz von Richterin Dr. Bettina Mielke verantworten.

Der Staplerfahrer soll im August 1997 in Nesterowskij (Russland) ein damals 13-jähriges Mädchen zwei Mal brutal vergewaltigt haben. Während seines Prozesses in der Russischen Föderation flüchtete er nach Deutschland, wo er auch die deutsche Staatsangehörigkeit erlangte. Auf Ersuchen der russischen Justiz hat das Landgericht Regensburg - das nach deutschem Recht entscheidet - nun das Verfahren übernommen.

Folgt man der Anklageschrift der Regensburger Staatsanwaltschaft, dann war der Angeklagte 1997 als Arbeiter in einer zu errichtenden Neubausiedlung eingesetzt. Im August soll er im Bauwagen des Wachpersonals mit Arbeitskollegen gezecht und auch Marihuana oder Haschisch konsumiert haben. In dem Bauwagen hielten sich zur Nachtzeit auch ein 13-jähriges Mädchen und ihre etwa gleichaltrige Freundin auf. Gegen 23 Uhr musste das Mädchen von einer rund 100 Meter entfernten Wassersäule Wasser zum Abkochen von Kartoffeln holen.

Der Angeklagte soll ihr gefolgt sein und begonnen haben, sie von hinten zu entkleiden. Ihr Weinen und Schreien nutzte nichts, der Angeklagte soll sich mehr als eine Viertelstunde lang brutal an ihr vergangen haben.

Für den Prozess sind vorerst vier Verhandlungstage angesetzt. Dabei ist offen, ob die von der Staatsanwaltschaft aufgebotenen Zeugen überhaupt erscheinen. Sie wurden zwar im Wege der Rechtshilfe geladen, eine rechtliche Handhabe um ihr Erscheinen erzwingen zu können hat das Landgericht Regensburg jedoch nicht.