Mainburg/Kelheim

Integrationsbeauftragter Neumeyer erhält Morddrohungen


Immer wieder Ziel hasserfüllter Anfeindungen: Integrationsbeauftragter Martin Neumeyer.

Immer wieder Ziel hasserfüllter Anfeindungen: Integrationsbeauftragter Martin Neumeyer.

Der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Neumeyer ist wegen seines Amtes als Integrationsbeauftragter der bayerischen Staatsregierung massiven Anfeindungen ausgesetzt.

In anonymen, hasserfüllten E-Mails, Faxen und Briefen werde ihm damit gedroht, ihn umzubringen oder sein Haus anzuzünden, berichtete der 61-Jährige jetzt bei einer Diskussion mit Schülern in Kelheim. "Ich habe aber keine Angst", sagte Neumeyer. Die Situation belaste ihn nicht in seiner täglichen Arbeit.

Der Parlamentarier geht davon aus, dass die verbalen Attacken von Einzelpersonen und rechtsradikalen Organisationen gegen ihn mit seiner Tätigkeit als bayerischer Integrationsbeauftragter zusammenhängen. "Diese Menschen lehnen Integration grundsätzlich ab, damit die Flüchtlinge nicht im Land bleiben," sagte er unserer Zeitung. Neumeyer bedauert, dass sich der Ton der an ihn gerichteten Schreiben seit den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln nochmals verschärft hat. Sämtliche Drohungen würden auf Geheiß des Innenministeriums an die Polizei weitergeleitet, die anonymen Briefe sogar auf Fingerabdrücke untersucht.

Der in Abensberg lebende CSU-Politiker wurde Anfang 2009 zum ersten bayerischen Integrationsbeauftragten ernannt. Dem Landtag gehört er seit dem Jahr 2003 an. Neumeyer setzt sich seit dem Beginn seiner politischen Karriere aktiv für das Zusammenleben mit Gastarbeitern und Asylbewerbern ein.

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