Cham

Hausdurchsuchung: Neue Spur im Fall der getöteten Luchse


Symbolbild: Aufgrund eines neuen Verdachtes gegen eine Person im Fall der im Mai 2015 getöteten Luchse wurde ein Anwesen in Lohberg durchsucht.

Symbolbild: Aufgrund eines neuen Verdachtes gegen eine Person im Fall der im Mai 2015 getöteten Luchse wurde ein Anwesen in Lohberg durchsucht.

Von Maria Frisch

Ein großes Polizeiaufgebot hat am Dienstag für Aufsehen in Lohberg gesorgt. Wie Oberstaatsanwalt Dr. Markus Pfaller aus Regensburg bestätigte, hat eine Durchsuchung eines Anwesens in Zusammenhang mit der Tötung von zwei Luchsen im vergangenen Jahr im Lamer Winkel stattgefunden. "Es ergaben sich aufgrund eines eingegangenen Hinweises neue Ermittlungsansätze. Es besteht ein Anfangsverdacht gegen eine Person. Ob sich dieser erhärtet, werden erst die weiteren Ermittlungen ergeben", so Dr. Pfaller.

Zunächst müsse gesichertes Spurenmaterial ausgewertet werden. "Dann wird man weiter sehen. Ergebnisse stehen bislang noch aus", gab der stellvertretende Pressesprecher der Behörde Auskunft. Aus Datenschutzgründen nannte er weder Namen noch genauere Wohnschriften. "Es wird durchaus geraume Zeit dauern, bis man mit Resultaten rechnen kann", konnte Dr. Pfaller noch keinen Zeitrahmen nennen. Anstoß für die Durchsuchung war ein eingegangener Hinweis. Bei dieser wurden auch Spuren gesichert. "Ob sich der Verdacht erhärten wird, werden erst die Ergebnisse zeigen, die nach der Auswertung des Spurenmaterials vorliegen. Mehr können wir im Moment nicht sagen", erklärte der Oberstaatsanwalt.

Zur Erinnerung: Ende Mai 2015 wurden vier abgeschnittene Vorderbeine von Luchsen in der Gemeinde Lam in der Nähe einer Fotofalle gefunden, die wissenschaftlichen Zwecken dient. Die Tiere, die es im Freistaat erst wieder seit der Grenzöffnung zu Tschechien Ende der 1990er Jahre gibt, sind streng geschützt. Obwohl auch zuvor schon Luchse getötet und vergiftet wurden, was als schwerwiegende Straftat gilt, wurde diese Tat im Sommer als gezielte Provokation betrachtet. Bayernweit berichteten Medien über den Fall. Auch wurden Belohnungen ausgesetzt, um die Täter zu ermitteln. Wegen der Interessenskonflikte standen natürlich auch die Jäger im Fokus.

Die gefundenen Luchs-Läufe wurden im Auftrag der Staatanwaltschaft beim Landesamt für Umwelt untersucht, vor allem im Hinblick auf mögliche DNA-Spuren. Lange Zeit tappte die Polizei im Dunkeln. Nun ging sie einem Hinweis aus der Bevölkerung nach.