Landshut

Luxuriöse Uhren im Eimer: 38-Jähriger gesteht Einbruchserie


5.000 Euro, 7.000 Euro und einmal 100.000 Euro betrug der Gesamtwert des Diebesgutes eines 38-Jährigen. Jetzt steht er vor Gericht.

5.000 Euro, 7.000 Euro und einmal 100.000 Euro betrug der Gesamtwert des Diebesgutes eines 38-Jährigen. Jetzt steht er vor Gericht.

Von Monika Müller

5.000 Euro, 7.000 Euro und einmal 100.000 Euro betrug der Gesamtwert des Diebesgutes eines 38-Jährigen. Teilweise sammelte er die Luxusgüter in einem Eimer auf dem Balkon. Jetzt steht er vor Gericht, geständig zwar, aber er will keinen Komplizen gehabt haben.

Vor 15 Jahren wurde der Asylantrag von Vilen P. abgelehnt. Noch immer lebt der 38-jährige Georgier als Geduldeter in Deutschland. Die 22 Vorstrafen, auf die er es mittlerweile gebracht hat, scheinen kein Grund dafür zu sein, die vorübergehende Aussetzung der Abschiebung aufzuheben. Vor allem wegen Diebstählen ist der zuletzt in Landshut lebende P. immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Vor der sechsten Strafkammer des Landgerichts räumte er jetzt Einbrüche in Freising, Gerzen und Mallersdorf ein, bei denen fette Beute gemacht worden war - die Beamten stellten unter anderem auf einem Balkon in der Asylbewerberunterkunft in Geisenhausen Luxusuhren in einem Eimer sicher. Der Balkon war von einem Bekannten von P. genutzt worden, doch der 38-Jährige legte sein Geständnis mit der Maßgabe ab, dass er die Taten allein begangen haben will.

Nach Aktenlage ist die Existenz von Komplizen aber mehr als wahrscheinlich. Den ermittelnden Kriminalbeamten zufolge spricht die Vorgehensweise bei allen drei, im Herbst 2013 begangenen Einbrüchen dafür. Zudem gibt es eine Zeugin, die den Angeklagten im Beisein eines weiteren Mannes bei dem Einbruch in Mallersdorf sogar auf frischer Tat ertappt hat. Die Spaziergängerin beobachtete die beiden Männer, wie sie durch das Fenster aus dem Haus stiegen. Als die Frau sie auf ihr Treiben ansprach, erklärten sie, sie würden Wasserleitungen reparieren und suchten schleunigst das Weite. Die Frau erstattete Anzeige, doch trotz Spurensicherung und detaillierter Täterbeschreibung konnte die Polizei zunächst keine weiterführenden Erkenntnisse treffen.

Knapp 5.000 Euro, 7.000 Euro und einmal gar 100.000 Euro betrug der Gesamtwert des Diebesgutes, das vor allem aus hochwertigen Uhren und exklusivem Schmuck bestand. Zur Ausführung ihrer Diebstähle hebelten P. und seine Komplizen laut der von Staatsanwalt Johannes Plutz vertretenen Anklage jeweils Terrassentüren oder Fenster auf.

P. räumte die drei Fälle des Wohnungseinbruchsdiebstahls wie in der Anklage dargestellt ein. Angaben darüber hinaus verweigerte der 38-Jährige aber. Die Polizei war ihm schließlich über einen mutmaßlichen Komplizen auf die Spur gekommen. Dessen kaputtes Auto fiel dem Betreuer der Asylbewerberunterkunft Geisenhausen dergestalt auf, dass er es der Polizei meldete. Durch das Kennzeichen konnten die Beamten eine Verbindung zu dem Einbruch in Mallersdorf herstellen, wo eine aufmerksame Nachbarin sich damals das Kennzeichen eines Autos notiert hatte, dessen Insassen ihr auffällig vorgekommen waren.

Wie P.'s Verteidiger Helmut Mörtl sagte, habe es sich bei den Taten um Beschaffungskriminalität gehandelt. Sein Mandant sei schwer heroinsüchtig, seit er in Deutschland lebe. P. selbst signalisierte der Kammer unter Vorsitzendem Richter Ralf Reiter, dass er im Falle einer Unterbringung in einer Entzugsklinik therapiewillig wäre.

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