Alt-OB Deimer

Landshuter feiern den 80. ihres Alt-OBs! Ein paar Zeilen zu Josef Deimer


Das Foto vom 04.07.2007 zeigt den Altoberbürgermeister Josef Deimer (CSU) in Landshut (Niederbayern). Deimer war beim Amtsantritt 1970 der jüngste Oberbürgermeister Deutschlands. Als er nach 35 Jahren den Chefsessel im Landshuter Rathaus verließ, war er der dienstälteste OB. Am 29.05.2016 wird Deimer 80 Jahre alt.

Das Foto vom 04.07.2007 zeigt den Altoberbürgermeister Josef Deimer (CSU) in Landshut (Niederbayern). Deimer war beim Amtsantritt 1970 der jüngste Oberbürgermeister Deutschlands. Als er nach 35 Jahren den Chefsessel im Landshuter Rathaus verließ, war er der dienstälteste OB. Am 29.05.2016 wird Deimer 80 Jahre alt.

Von Monika Müller

Er ist ein Rekordmann der Kommunalpolitik: Erst war Josef Deimer der jüngste Oberbürgermeister Deutschlands - und nach 35 Jahren auf dem OB-Sessel in Landshut auch der dienstälteste. Am Sonntag feiert er seinen 80. Geburtstag.

Ein Feiermarathon droht, wenn Josef Deimer an diesem Sonntag (29. Mai) 80 Jahre alt wird. Am Samstag schon kommt Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zum Festakt nach Landshut. "Das ist schon eine große Ehre", meint der Jubilar. Aber das ist längst nicht alles. "Es wird drei große Feste geben. Das ist zwar etwas anstrengend, aber ich werde es schon schaffen", sagt Deimer, der auch lange Vorsitzender des Bayerischen Städtetages war und heute als Ehrenvorsitzender keine Sitzung des Gremiums verpasst. Zahlreiche Ehrenämter halten ihn fit. "Aktiver Ruhestand", so nennt es Deimer, den vor allem sein Engagement für die Lebenshilfe Landshut, die etwa 200 Menschen mit Behinderungen betreut, auf Trab hält.

Deimer gilt als Urgestein der bayerischen Kommunalpolitik. 1970 war er der jüngste Oberbürgermeister Deutschlands - und als er nach 35 Jahren den Chefsessel im Landshuter Rathaus verließ, war der CSU-Mann bundesweit der dienstälteste OB. Deimer sei ein Vorbild mit scharfem Verstand, großem Herzen und unverwechselbarem Profil, der seine Stadt liebt und für sie lebt, sagt der jetzige Landshuter Oberbürgermeister, Hans Rampf (CSU). "Ein leidenschaftlicher Politiker mit großem Sympathiewert, der die Fahne nicht immer nach dem Wind drehte, sondern sich selbst stets treu geblieben ist." Deimer sei Kernkraftgegner aus Überzeugung gewesen und habe entgegen aller politischen Widrigkeiten ganz klar Farbe bekannt.

35 Jahre lang Landshuts Oberbürgermeister

Deimer hatte 35 Jahre die Geschicke Landshuts geleitet und stets den Rückhalt der Bürger gehabt, 1980 erhielt er bei der Wiederwahl zum OB sogar 83,5 Prozent der Stimmen. Dabei hatte er auch nie Hemmungen, sich gegen die Spitzenpolitiker aufzustellen. So machte Deimer die unmittelbare Nachbarschaft zu den Atomkraftwerken Isar 1 und 2 früh zu einem überzeugten Gegner der Atomenergie - gegen den Kurs seiner eigenen Partei. "Schon Ende der 1960er Jahre war ich ein Atomkraftgegner. Da gab es noch keine Grünen." In einem Zeitungsinterview 1991 sagte er: "Wir können nicht Tausende von Generationen mit der Bewachung von Plutonium beschäftigen."

Josef Deimer besuchte das erzbischöfliche Knabenseminar und das Domgymnasium in Freising. In der Jugend war er als Fußballer ein torgefährlicher Linksaußen der Spielvereinigung Landshut. Mit 24 trat er in die CSU ein. Am 1. Januar 1970 wurde er in Landshut mit 33 Jahren der jüngste Oberbürgermeister der Bundesrepublik. In den folgenden Jahren wurde er jeweils mit hoher Stimmenzahl wiedergewählt.

Als Ausgleich für die vielen Ehrenämter geht Deimer oft spazieren, gönnt sich regelmäßig ein Glas Rotwein und Massagen. "Außerdem bin ich eine Leseratte."