Landkreis Freising

Bilanz: Mehr Verkehrsunfälle, weniger Tote


Die Polizei Freising zieht eine positive Bilanz an Verkehrsunfällen, weil vor allem die Zahl der tödlich verunglückten Personen deutlich zurückgegangen ist (Symbolbild).

Die Polizei Freising zieht eine positive Bilanz an Verkehrsunfällen, weil vor allem die Zahl der tödlich verunglückten Personen deutlich zurückgegangen ist (Symbolbild).

Von Redaktion idowa

Die Polizei Freising zieht eine positive Bilanz an Verkehrsunfällen, weil vor allem die Zahl der tödlich verunglückten Personen deutlich zurückgegangen ist. Die Gesamtunfallzahl ist jedoch leicht gestiegen.

Nach Angaben der Polizei ist 2017 die Gesamtzahl der Unfälle im Landkreis Freising um 2,3 Prozent gestiegen: 5.474 Unfälle, 2016 waren es 5.349. Die Statisitk berücksichtigt die Unfälle auf der A9 und A92 nicht.

Lesen Sie hier: Weniger Unfälle auf Bayerns Straßen und Mehr Unfälle in der Oberpfalz, aber weniger Verletzte

Tödliche Unfälle sind stark zurückgegangen

2017 starben bei Unfällen fünf Menschen, 2016 waren es noch neun. Ein Rekordtief konnte die Polizei 2013 verbuchen. In dem Jahr verunglückten drei Menschen tödlich.

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Die Ursache für den positiven Trend bei der Anzahl der tödlichen Verkehrsunfälle innerhalb von zehn Jahren trotz einer starken Zunahme der Verkehrsbelastung ist neben dem hohen Kontrolldruck der Polizei auch auf die Arbeit der Unfallkommission zurückzuführen. Die Unfallkommission setzt sich aus jeweils einem Vertreter von Polizei, der Straßenverkehrsbehörde und dem Straßenbauamt zusammen. In den letzten Jahren beseitigte die Unfallkommission alle Unfallschwerpunkte im Landkreis Freising durch umfangreiche Straßenbaumaßnahmen, wie zum Beispiel dem Umbau der Kreuzung an der B13 in Hohenkammer. An der alten B11 (jetzt Staatsstraße 2350) von Marzling bis Moosburg und von Mintraching bis zur Landkreisgrenze München und an der Staatsstraße 2084 zwischen Freising und Allerhausen schnitten sie Bäume um, weil jeder zweite tödliche Verkehrsunfall an einem Hindernis im Straßenseitenraum passiert. Für das Jahr 2018 sind weitere Maßnahmen zum "Sicheren Seitenraum" an der Staatsstr. 2054 zwischen Allershausen und Hohenkammer geplant.

Ebenso verzeichnet die Polizei weniger Verletzte

Einen Rückgang verzeichnet die Polizei auch bei der Anzahl der Verletzten um fast 4 Prozent. 2017 gab es 784 Verletzte, 2016 816.

Mit 649 leicht verletzten Personen 2017 (704 im Jahr 2016) registriert die Polizei zum Vorjahr einen Rückgang von fast 8 Prozent. Im Jahr 2014 wurden 675 Personen leicht verletzt.

Bei der Anzahl der Schwerverletzten ist im Zehn-Jahresvergleich ein gleichbleibender Trend erkennbar. Während sich beispielsweise 2008 136 Menschen im Straßenverkehr schwere Verletzungen zuzogen, waren es im Jahr 2013 116 Personen. Im letzten Jahr gab es 135 Schwerverletzte (112 im Jahr 2016). Der niedrigste Stand war im Jahr 2015 mit 89 schwerverletzten Personen.

Das sind die Hauptursachen für Unfälle

Fehler beim Abbiegen, Wenden, Vorfahrtsmissachtungen und überhöhte Geschwindigkeit waren die Hauptunfallursachen. Ein Anstieg ist bei der Zahl der Geschwindigkeitsunfälle im Landkreis Freising zu verzeichnen. 2016 war bei 125 Unfällen nicht angepasste beziehungsweise überhöhte Geschwindigkeit die Ursache. Im letzten Jahr waren 142 Raser unterwegs, die mit ihrem Fahrzeug für einen Unfall sorgten.

Welche Zielgruppe ist besonders betroffen?

Äußerst positiv sieht die Polizei im Landkreis Freising auch die Entwicklung der Beteiligung der jungen Erwachsenen an Verkehrsunfällen, da diese um 2,33 Prozent wieder leicht gesunken ist. Im Betrachtungszeitraum über fünf Jahre ist ein stetiger Rückgang feststellbar. Während im Jahr 2009 die "Jungen Wilden" noch bei 500 Verkehrsunfällen verwickelt waren, sank die Zahl im Jahr 2013 auf 431, in 2014 auf 400 und im Jahr 2015 auf 402 sowie im Jahr 2016 auf 428. Im Jahr 2017 waren es 418 Verkehrsunfälle, was eine Gesamtunfallbeteiligung von 7,6 Prozent darstellt. Die jungen Erwachsenen stellen circa 8 Prozent der Gesamtbevölkerung und hatten noch vor Jahren eine überproportionale Beteiligung am gesamten Verkehrsunfallgeschehen von circa 20 Prozent. - Sicher hat auch das "Begleitete Fahren ab 17" seinen Teil an dem positiven Ergebnis beigetragen.

Arten der Unfälle

Alkoholunfälle

Die Anzahl der Alkoholunfälle hält sich auch auf niedrigen Niveau. 2016 waren bei 56 Unfällen alkoholisierte Verkehrsteilnehmer beteiligt. 2017 hatten sie bei 48 Karambolagen zu tief ins Glas geschaut.

Diskounfälle

Seit dem Jahr 2008 verzeichnet die Polizei keinen einzigen Disco-Unfall. Der positive Trend setzt sich fort. In 2006 ereigneten sich drei Disko-Unfälle, im Jahr 2007 einer. Das Projekt "Rufbus" erntet an dieser Entwicklung nun die Früchte.

Unfallfluchten

Ein Rückgang von knapp 8 Prozent ist bei den Verkehrsunfallfluchten zu verzeichnen. 898 Unfälle kamen 2017 bei den Polizeidienststellen im Landkreis Freising zur Anzeige. Im Vorjahr machten sich 975 Unfallverursacher aus dem Staub. Die Aufklärungsquote von gut 36 Prozent wird von der Polizei als gut bewertet. 331 Unfallfluchten konnte die Polizei klären und den Geschädigten zu ihrem "Recht und Geld" verhelfen.

Schulwegunfälle

Ebenfalls auf niedrigem Niveau ist auch die Anzahl der Schulwegunfälle. Im ganzen Landkreis Freising ereigneten sich im vergangenen Jahr sechs Schulwegunfälle, während im Jahr 2016 neun Schulwegunfälle zu registrieren waren. Der Tiefstand war im Jahr 2015 mit vier Unfällen. Sehr erfreulich ist auch, dass bei den sechs Schulwegunfällen nur sechs leichtverletzte Schüler gab.

Problem Wildunfälle

Besorgniserregend ist nach wie vor die hohe Anzahl der Wildunfälle, die fast 30 Prozent an der Gesamtunfallzahl (5.474) ausmachen. Die Polizei musste im Landkreis Freising 1.607 Wildunfälle (Vorjahr 1.551) aufnehmen. In 1.367 Fällen kollidierten Rehe mit Fahrzeugen, gefolgt von 86 Hasen, 27 Füchsen, 36 Dachsen und 57 Wildschweinen (Vorjahr 41). Bei sieben Wildunfällen wurden acht Personen leicht verletzt.

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