Jahn-Gegner im Interview

Sulu: "Wir beschäftigen uns nicht mit dem Abstieg"


Aytac Sulu will auch gegen den SSV Jahn Regensburg wieder jubeln - bestenfalls über einen Sieg.

Aytac Sulu will auch gegen den SSV Jahn Regensburg wieder jubeln - bestenfalls über einen Sieg.

Von Bastian Häns

Der SSV Jahn Regensburg hat nach der Niederlage gegen den MSV Duisburg kaum mehr eine Chance auf Platz drei. Beim kommenden Gegner Darmstadt 98 geht es jedoch noch um alles. Die "Lilien" stecken tief im Abstiegskampf und müssen unbedingt punkten. Wir haben uns mit deren Routinier und Kapitän Aytac Sulu über ihre aktuelle Form, die bisherigen Duelle gegen den Jahn und die zu hohe Erwartungshaltung vor der Saison unterhalten.

Herr Sulu, zuletzt konnte Darmstadt 98 einen 3:1-Sieg gegen Union Berlin feiern. Wie sehr macht der Erfolg Hoffnung im Abstiegskampf?
Aytac Sulu: Er macht sehr viel Hoffnung. Dadurch haben wir die Tabelle noch einmal brisanter gemacht und enger gestaltet. Es ist ja alles sehr nah beieinander. Der Sieg tut sehr gut, aber wir haben auch schon die Wochen davor regelmäßig gepunktet.

Sie sind jetzt seit insgesamt neun Spielen ungeschlagen, darunter waren jedoch sechs Unentschieden. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?
Sulu: Wir sind immer noch auf einem sehr guten Weg unser Ziel zu erreichen, wissen aber auch, dass wir weiter Punkte benötigen. Die Tendenz zeigt nach oben und unser Selbstbewusstsein steigt. Daher wollen wir auch in Regensburg etwas mitnehmen.

Gegen den Jahn hat Darmstadt in dieser Saison noch kein Spiel gewinnen können. In der Liga gab es eine 0:1-Niederlage, im DFB-Pokal verlor Ihre Mannschaft mit 1:3. Wird es Zeit für den ersten Sieg gegen den Jahn in dieser Saison?
Sulu: In der Hinrunde war das eine komplett andere Situation. Der Jahn hat von seiner Aufstiegs-Euphorie gelebt und einen sehr starken Fußball gespielt. Das Hinrundenspiel war damals eine richtige Schnee-Schlacht und wir waren in einem Negativ-Trend. Jetzt stehen die Vorzeichen anders…

...wie stehen denn nun die Vorzeichen?
Sulu: Weder Regensburg noch wir sind der Favorit. Wir haben wieder mehr Hoffnung und Regensburg hat am vergangenen Wochenende wohl die Chance auf den Relegationsplatz verspielt.

Seit elf Spielen steht Darmstadt inzwischen auf Platz 17. Wie schlimm wäre ein Abstieg in die Drittklassigkeit?
Sulu: Das wäre natürlich schlimm, aber wir beschäftigen uns nicht damit. Wir wollen jetzt erst einmal über den ersten Strich kommen. Ob wir den zweiten Strich dann noch schaffen, werden wir sehen.

Warum tun sich Mannschaften wie Darmstadt, Ingolstadt oder Paderborn nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga auch in der 2. Liga so schwer?
Sulu: Mannschaften wie wir, oder auch Ingolstadt in der Vorrunde haben nicht die Größe und die Selbstverständlichkeit, nach einem Abstieg gleich wieder aufzusteigen. Teams wie Stuttgart und Hannover sind da gefestigter und so wird es auch bei Köln in der nächsten Saison sein.

Und wie war es speziell in Darmstadt?
Sulu: Die externe Erwartungshaltung vor der Saison war zu hoch. Wir hatten eine neu zusammengestellte Mannschaft, da kann eine negative Phase passieren. Vielleicht haben wir uns zunächst auch ein wenig vom starken Saisonstart blenden lassen.

Wie können Sie persönlich Ihrem Team in den letzten Spielen noch helfen?
Sulu: Als Kapitän muss und werde ich vorangehen und auf und neben dem Platz Leistung zeigen. Aber wir haben eine gefestigte Mannschaft.

Darmstadt 98 gewinnt das Spiel gegen den SSV Jahn Regensburg, weil…
Sulu: ...wir am Ende ein Tor mehr geschossen haben.