Straubing

"Privat falle ich ungern auf": Jennifer Asemota modelt hobbymäßig


2011 fing Jennifer mit dem Modeln an. Sie ist zu einem Casting in Regensburg gegangen und macht seitdem damit weiter.

2011 fing Jennifer mit dem Modeln an. Sie ist zu einem Casting in Regensburg gegangen und macht seitdem damit weiter.

Sie modelt nicht beruflich, es ist ein Hobby. Trotzdem steht sie mittlerweile bei einer Agentur unter Vertrag. Zu sehen war sie schon in der "Jolie" oder im amerikanischen Magazin "Black Beauty". Jennifer Asemota aus Straubing ist 24 Jahre alt und steht gerne vor der Kamera. Im Interview erzählt sie, warum.

Hallo Jennifer, wie lange stehst du morgens vor dem Kleiderschrank?

Jennifer: Kommt darauf an, was ich vorhabe. Habe ich einen wichtigen Termin, eine Verabredung oder treffe ich mich mit Freundinnen, kann das schon lange dauern. Die Suche beginnt vielleicht schon am Abend vorher und zieht sich bis an den nächsten Morgen. Und es hängt auch vom Wetter ab. Ich würde mal schätzen, es dauert zwischen 10 und 20 Minuten, bis ich mich entscheide.

Entwickelt man als Model ein Gespür dafür, was einem gut steht?

Würde ich nicht sagen. Ich bin ja nicht haupt- beruflich Model, aber das ist bei allen Mädels gleich. Als Model hat man dadurch keine Vorteile. Klar, jeder hat seinen Geschmack, die einen tragen überwiegend dunkle Sachen und haben es deshalb vielleicht leichter. Aber grundsätzlich erleichtert es einem das Modeln nicht.

Was für Kleidungsstücke findet man in deinem Kleiderschrank?

Privat bin ich sehr dunkel angezogen. 90 Prozent meiner Sachen sind grau, schwarz, weiß, beige. Ganz selten - zum Beispiel im Sommer - brauche ich ein paar Farben. Privat falle ich aber ungern auf. Nur vor der Kamera stehe ich gerne im Mittelpunkt.

Was war bisher dein ausgefallenstes Shooting?

Das war ein Projekt. 2012 wurde ich von einem Fotografen angefragt. Es ging um Unterwasser-Shootings, die in Magdeburg stattfinden sollten. In der Zeit vorher bin ich drei Mal in der Woche mit einer Model-Kollegin zum Schwimmen gegangen. Wir haben uns gegenseitig gefilmt und diese Videos an den Fotografen geschickt, damit er unsere Entwicklung unter Wasser sieht. 2013 war dann das Shooting. Keiner hatte gedacht, dass es so groß wird. Im Oktober im vergangenen Jahr war eine große Ausstellung der Bilder in Magdeburg und ich durfte das Gesicht des Projekts sein.

Wie gehst du damit um, wenn du Kleidung tragen musst, die dir nicht gefällt?

Das ist eigentlich das, was mir gefällt: Dass ich vor der Kamera in verschiedene Rollen schlüpfen darf. Mal bin ich eine Bürokauffrau, mal das Business-Women oder die Hausfrau. Deswegen hat es mir bisher nichts ausgemacht, wenn ich Sachen tragen musste, die ich in meinem Privatleben nie tragen würde. Hauptsache die Sachen passen mir.

Was denkst du zum Schlankheitswahn?

Ich finde, das wird immer mehr überbewertet. Ich habe das Glück von meinen väterlichen Genen, dass ich eigentlich alles essen kann - wann ich will, wie oft, wie viel und was. Aber ich finde schon, dass es wichtig ist, dass man körperlich fit bleibt. Manchmal kann sich so ein Shooting über zwölf Stunden ziehen und da musst du echt komplizierte Posings für längere Zeit halten können. Wenn man nicht fit genug ist, leidet man da körperlich drunter.

Was bedeutet Mode für dich?

Mode bedeutet für mich, sich neu zu erfinden, also das auszudrücken, was man ist. Man sagt ja oft: Kleider machen Leute. Aber ich finde: Das stimmt nicht. Denn das, was ich anhabe, sagt nicht aus, wer ich bin, sondern zeigt, wie ich mich fühle. Ich könnte auch gar nicht beurteilen, wie sich andere kleiden. Jeder hat seinen eigenen Stil.