Hörfunk

Weltradiotag: Zahlen und Fakten zum Radio


Das Radio im Retro-Look: Ob aus Nostalgie oder purer Gewohnheit - aus vielen Haushälten ist das kleine Gerät nicht mehr wegzudenken.

Das Radio im Retro-Look: Ob aus Nostalgie oder purer Gewohnheit - aus vielen Haushälten ist das kleine Gerät nicht mehr wegzudenken.

Von Monika Müller

"You've yet to have your finest hour / radio. / All we hear is radio ga ga / radio goo goo..." trällerte Freddy Mercury 1984 im beliebten Queen-Song "Radio Ga Ga". Soviel Ehrung für ein kleines, aber feines technisches Gerät. Und das vollkommen zurecht.

Heute ist das Radio 111 Jahre alt! … Wirklich? Tja, das wäre eine knackige Aussage, auf den Punkt gebracht. Leider aber lässt sich das Alter des Radios nicht wirklich definieren. Die Entstehungsgeschichte der Hörfunkübertragung zieht sich etwas hin; begonnen haben konkretere Beobachtungen zu Elektromagnetismus und Wellentheorie im frühen 19. Jahrhundert, gelungene erste Tests ein paar Dekaden später. Das Morsen wurde Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt, zur Jahrhundertwende konnte bereits ein Signal über den Atlantik geschickt werden. 1909 gab es den ersten Hörfunk-Nachrichten-Sender. Ein Meilenstein war geschaffen. Deutschland zog 1923 mit einem regelmäßigen Horfunkbetrieb mit.

Über 100 Jahre später ist der kleine Funkübertrager gar nicht mehr wegzudenken. Ob für Nachrichten und Staumeldungen unterwegs, ein paar alten Oldies lauschen beim Werken daheim, oder der Klassiker: Chartsongs unter der morgendlichen Dusche hören - und dann auch freilich mitsingen! Schließlich möchten die Stimmbänder gut trainiert werden. Und auch dafür ist uns das Radio ein praktischer Helfer im Alltag.

Und ja, es ist klar. Smartphones, Tablets, Fernseher - im Prinzip bekommt man heutzutage Radiomusik doch überall her, ohne sich dafür extra einen Radio-Apparat zulegen zu müssen. Dennoch bleibt für vielen das Radio ein unverzichtbarer Bestandteil im Haushalt und ein wichtiger Wegbegleiter im Auto. Das kleine Gerät gehört einfach mit dazu. Und welch ein anderes Gerät hat schon so unterhaltsame Beinamen? Volksempfänger, Transistor, Heuler… Erinnern wir uns an den Film "Good Morning, Vietnam" aus dem Jahr 1987, in dem Adrian Cronauer (gespielt von Robin Williams) jeden Tag feucht fröhlich sein aller Bestes gibt, um in den schwarzen Tagen des Vietnam-Krieges die Soldaten zu unterhalten? Da wird schnell klar: Das Radio ist für die gute Laune da. Nicht nur, um über Geschehenes zu berichten.

Vielleicht darf am 13. Februar sehr passend und auch pünktlich Freddy Mercury in Hörfunkübertragungen das Radio wieder bejubeln. Denn an diesem Tag ist Welttag des Radios oder auch ganz kurz: Weltradiotag. Den Tag haben wir der Generalkonferenz der UNESCO zu verdanken, die sich im Oktober 2011 extra zusammensetzte, damit am 13. Februar 2012 zum ersten Mal dem Radio gehuldigt werden konnte. Die Idee dafür stammte übrigens von den Spaniern. Und das Datum ist nicht zufällig gewählt. Denn am 13. Februar 1946 wurde das Radio der Vereinten Nationen eingeführt, mit dem Ziel, der Welt zu zeigen, wie wichtig dieses Medium als Informationsübermittler ist. Sehr praktisch war beim Radio schlussendlich immer: es kostete wenig, überträgt ohne großen Aufwand viele Informationen, und das live, und es ist leicht zugänglich. Der massenhaften Verwendung stellte sich nichts mehr in den Weg.

Ein "Volksempfänger" aus dem Jahr 1937/38 - auch Radio genannt.

Ein "Volksempfänger" aus dem Jahr 1937/38 - auch Radio genannt.