Furth im Wald

Eine Kröte verdirbt den Haushalt


Der Further Stadtrat während seiner Haushaltssitzung.

Der Further Stadtrat während seiner Haushaltssitzung.

Die Stadt investiert. Trotzdem sinken die rein städtischen Schulden seit 2015. Betrachtet man jedoch den Gesamtschuldenstand im Haushalt 2017, so steigt dieser heuer um 2,38 auf 24 Millionen Euro nochmals kräftig an. Zwei Gründe trüben die ansonsten durchaus zufriedenstellende Statistik. Da wären zum einen die Kosten für die Kläranlage, die jedoch durch die Einmalzahlungen der Gebäudebesitzer und die Erhöhung der Abwassergebühren in den nächsten Jahren wieder getilgt werden. Zum anderen ist es eine Kröte namens Kommunalunternehmen-St.-Georg-Schuldenberg, die heuer die Haushaltssuppe versalzt und die die Stadtväter am Donnerstagabend schlucken mussten. "Dann haben wir das alles weg, was wie ein Damoklesschwert über uns seit Jahren geschwebt ist", so Bürgermeister Sandro Bauer. Das Gesamtvolumen beträgt 31,7 Millionen Euro (Verwaltungshaushalt: 16,1 Millionen Euro/Vermögenshaushalt: 15,6 Millionen Euro). Kreditneuaufnahme: 5,49 Millionen Euro. Netto-Neuverschuldung: 2,4 Millionen Euro.

Folgende Investitionen stehen an:

• Kommunalunternehmen "St. Georg": 3,5 Millionen Euro sind vorgesehen, um den Schuldenberg aus der Vergangenheit ein für allemal loszuwerden.

• Feuerwache/Rettungszentrum: 2,1 Millionen Euro sind 2017 für diese Maßnahme an der Eschlkamer Straße eingeplant. Die drei Gebäudeteile für BRK und Feuerwehr sollen noch heuer im Herbst bezogen werden.

• Städtebauliche Maßnahmen: Hierfür sind 578.000 Euro vorgesehen. Unter diesem Punkt finden sich Maßnahmen auch im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK). So soll im Frühjahr die Planung der Sanierung der Herren- und Mondscheinstraße erfolgen. Auch dafür gibt es ISEK-Mittel, jedoch müssen auch die Anlieger an den Kosten beteiligt werden. Was das geplante Fassadenprogramm betrifft, wird derzeit eine entsprechende Satzung erstellt, so Bürgermeister Bauer.

• Straßenbauprogramm: Hier wird in Kooperation mit dem Amt für ländliche Entwicklung (ALE) die Sanierung von Hofzufahrten in Kühberg und Unterdörfl mit 409.000 Euro finanziert.

• DSL-Ausbau: 330.000 Euro werden heuer in den weiteren Breitband-Ausbau in Furth investiert, nochmals rund 330.000 Euro im kommenden Jahr. Dann steht den Grenzstädtern flächendeckend schnelles Internet zur Verfügung, teils sogar mit Glasfaserleitung bis ins Haus. Bauer ließ in diesem Zusammenhang wissen, dass sich aufgrund jüngster Erkenntnisse diese Kosten sogar insgesamt um rund 60.000 Euro reduzieren könnten.

• Sanierung Leichenhaus: Hierfür sind in diesem Jahr 200.000 Euro reserviert. Mit dem ersten Bauabschnitt hatte man bereits im vergangenen Jahr begonnen. Hinzu kommen 30.000 Euro für Urnenstelen in Ränkam und in Lixenried.

• Aktionsbündnis Cerchov: Hierfür liegen im neuen Haushalt 185.000 Euro bereit. Mit diesem Further Anteil werden unter anderem mit der Stadt Waldmünchen die Natur-Aktiv-Region und das Aktiv-Zentrum Gibacht/Althütte vorangetrieben. Zudem wird eine Sanierung des Aussichtsturms Bayernwarte ins Auge gefasst.

• Städtischer Bauhof: Für 219.000 Euro steht die Anschaffung eines Lastwagens mit Kran und Winterdienstausstattung auf dem Plan.

• Vermögenserwerb: Bereits 2016 hat die Stadt rund eine Million Euro hauptsächlich für Grundstückserwerb aufgewandt; heuer sollen nochmals rund 800.000 Euro folgen. Begründet wird dies unter anderem mit dem Ankauf des Proßlhof-Areals zum Zweck einer Einzelhandelsansiedlung im Stadtzentrum sowie auch der Ausweisung von Bauflächen.

• Personalkosten: Auch was diese betrifft, kann heuer von einer Investition gesprochen werden. Denn in den geplanten 4,2 Millionen Euro sind die Kosten für zwei neue Auszubildende inbegriffen. Laut Bauer werden mit Nina Haimerl und Martin Feuchtmüller erstmals seit längerem wieder zwei junge Bürger eine Lehre zum Verwaltungsfachangestellten beginnen. "In drei Jahren haben wir zwölf Mitarbeiter weniger, weil so viele in den Ruhestand gehen", begründete er die Einstellungen. Deshalb müsste man eigentlich mehr ausbilden, wogegen aber die Konsolidierungsverpflichtung sprechen.

Den kompletten Bericht zur Sitzung findet ihr auf idowa+ oder in der Tageszeitung vom 17. März.