Freilich!?

Wo wächst Schokolade - und wer isst sie?


Verputzt wird der Großteil des Kakaos in Europa. (Foto: dpa)

Verputzt wird der Großteil des Kakaos in Europa. (Foto: dpa)

Von Redaktion idowa

Berlin. (dpa) Eigentlich müsste die Elfenbeinküste ihren Namen ändern - jedenfalls aus der Perspektive eines Schokoladensüchtigen. Der westafrikanische Staat könnte zum Beispiel Kakaoküste heißen. Denn mehr als ein Viertel der weltweit angebauten Kakaobohnen wuchs im Geschäftsjahr 2010/2011 (April bis März) dort - 1,5 Millionen Tonnen jährlich wurden geerntet. Damit ist die Elfenbeinküste der weltweit mit Abstand wichtigste Produzent der Grundlage für Schokoladen und andere Kakaoprodukte. Das geht aus den Zahlen der internationalen Kakao-Organisation hervor. Ghana kommt auf immerhin eine Millionen Tonnen Kakaobohnen pro Jahr. Auf dem dritten Platz folgt das südasiatische Indonesien mit 0,4 Millionen Tonnen.

Verputzt wird der Großteil des Kakaos jedoch in Europa. Rund 2,1 Kilogramm Schokolade, Schokoladenüberzüge und Kakaopulver schafft jeder Europäer durchschnittlich im Jahr. Die Nase - oder besser den Bauch - vorn haben die Schweizer: 5,6 Kilogramm schaffen sie jährlich. Die Deutschen kommen immerhin auf rund 3,8 Kilogramm und liegen damit im weltweiten Vergleich auf Platz fünf.

Übrigens: Schokolade ist nicht immer ungesund. Ein kleines Stück am Tag kann das Leben verlängern - diesen Freifahrtschein für Naschkatzen stellten 2010 Wissenschaftler des Deutschen Institutes für Ernährungsforschung in Potsdam aus. Sechs Gramm dunkle Schokolade am Tag senkten den Blutdruck innerhalb von zwei bis drei Tagen nachweislich, schrieben sie. Das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sei bis zu 39 Prozent geringer als bei Menschen, die nur sehr wenig oder keine Schokolade äßen. Aber: Exzessiv Schoki futtern ist dann doch nicht gut: Übergewicht oder gar Fettleibigkeit lassen das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko wieder steigen.