Flughafen München

Mehrfach unterschätzt: "Italienischer" Albaner versuchte Bundespolizei zu täuschen


An den Ein- und Ausreisekontrollstellen am Münchner Flughafen ziehen Bundespolizisten durchschnittlich zwei Reisende pro Tag mit gefälschten Dokumenten aus dem Verkehr.

An den Ein- und Ausreisekontrollstellen am Münchner Flughafen ziehen Bundespolizisten durchschnittlich zwei Reisende pro Tag mit gefälschten Dokumenten aus dem Verkehr.

Von Monika Müller

"Ein italienischer Ausweis macht Dich noch lange nicht zum Italiener" - diesem Pathos folgten Beamte der Bundespolizei, als sie am Münchner Flughafen einen albanischen Staatsangehörigen kontrollieren.

Laut Polizeimeldung ist den Bundespolizisten am Donnerstag bei einer Passkontrolle am Münchner Flughafen ein Albaner ins Netz gegangen, der sich für einen Italiener ausgegeben hatte. Der 20-Jährige zeigte den Beamten einen italienischen Pass vor und hatte bei den Beamten gleich Pech in zweifacher Hinsicht: Erstens unterschätzte er offenbar die Fremdsprachenkenntnisse der Polizei und zweitens kam er den Beamten rein optisch "nicht wirklich italienisch vor". Als ein Polizist mit ihm ein Gespräch auf albanisch begann - gab er prompt die richtige Antwort, allerdings in der falschen Sprache: in seiner Heimatsprache albanisch. Die Beamten schlussfolgerten daraus, dass der italienische Pass gestohlen und gefälscht war, was sich durch nachfolgende Recherchen bestätigte.

Neben dem gefälschten Pass führte der Albaner einen gefälschten Führerschein und Krankenversichertenkarte mit italienischer Identität mit sich. Er war auf dem Weg nach London, wo er sich nach eigenen Angaben ein besseres Leben versprach. Der 20-Jährige wird wegen Urkundenfälschung angezeigt. Die Bundespolizei schickt ihn am Freitagnachmittag nach Absprache mit dem Ausländeramt in Erding zurück nach Albanien.