Ferienregion-GmbH

Erst Zwiesel, jetzt Bayerisch Eisenstein: Blanke Nerven im Bayerischen Wald


Wohin geht die Reise von Bayerisch Eisenstein in der Zukunft? Für Bürgermeister Charly Bauer ist der Weg klar.

Wohin geht die Reise von Bayerisch Eisenstein in der Zukunft? Für Bürgermeister Charly Bauer ist der Weg klar.

Erst gärte es nur in Zwiesel, jetzt auch in Bayerisch Eisenstein. Der Ferienregion-GmbH droht neues Ungemach.

Insgesamt 13 Gemeinden hatten sich ursprünglich zu der "Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald GmbH" zusammengeschlossen. Man erhoffte sich von diesem Zusammenschluss, den Tourismus entsprechend anzukurbeln. Doch jetzt droht das Projekt zum Boomerang zu werden.

Den Anfang machte Zwiesel, wo sich Bürgermeister Xaver Steininger und der Stadtrat uneins sind. Während Steininger vehement für einen Austritt aus der GmbH plädiert, hatte der dortige Stadtrat für einen Beitritt gestimmt. Der Zwiesler Rathauschef spricht gar von der "Geldvernichtungsmaschine FNBW". Für Steininger Grund genug, entsprechend Unterschriften für sein Anliegen zu sammeln.

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Jetzt die nächste Hiobsbotschaft für den touristischen Zusammenschluss: Auch Bayerisch Eisenstein hat offenbar genug. Das berichtet der BR. Demnach soll es am Donnerstag kommender Woche (3. Dezember) eine nichtöffentliche Sondersitzung des Gemeinderats geben. Dann soll noch einmal über die Ferienregion-Gesellschaft informiert werden. Dazu werden die Geschäftsführerin Monika Dombrowsky und der Aufsichtsratsvorsitzende und Frauenauer Bürgermeister Herbert Schreiner (SPD) erwartet. Das teilte der Eisensteiner Bürgermeister Charly Bauer (FW) mit.

Der Grund für die Sondersitzung: Völlig überraschend wurde der Vertrag mit der Ferienregion-Gesellschaft in der letzten Gemeinderatssitzung abgelehnt. Im Wesentlichen wurde bemängelt, der Zusammenschluss würde viel zu wenig bringen und die verhältnismäßig kleine Gemeinde Bayerisch Eisenstein würde dabei womöglich auf der Strecke bleiben. Für Bürgermeister Charly Bauer ein Affront. Für ihn ist der Zusammenschluss der einzig richtige Weg für die Zukunft von Bayerisch Eisenstein. "Als Einzelkämpfer hat der Ort auch nicht viel bewegen können", so Bauer weiter gegenüber dem BR. Die ablehnende Haltung im Gemeinderat bedeute für ihn "fünf Schritte rückwärts". Außerdem gebe es bereits einen alten Grundsatzbeschluss darüber, dass Bayerisch Eisenstein Mitglied der Gesellschaft werde. Man habe sich bis 2016 verpflichtet. Wenn jetzt die Verträge nicht umgesetzt werden, müsse man dennoch mitzahlen. Bauer hofft, durch die Sondersitzung ein Votum pro Zusammenschluss zu bekommen.