Falkenfels

Vandalen zertrümmern Wegkreuz


Sogar das gusseiserne Kruzifix wurde aus Vandalismus in Trümmer geschlagen.

Sogar das gusseiserne Kruzifix wurde aus Vandalismus in Trümmer geschlagen.

Vandalismus in Falkenfels. In der idyllischen Gemeinde ist man fassungslos. Abgesehen hatten es die Täter auf den Herrgott höchstselbst.

Wegkreuze, Marterl und Bildstöcke sind Zeichen einer bäuerlichen Volksfrömmigkeit, erfreuen sich einer besonderen Verehrung in der Bevölkerung und begegnen uns noch recht häufig - nicht nur in Niederbayern. Sie wurden einst aufgestellt, um den Vorübergehenden zu einer kleinen Rast einzuladen, zum Nachdenken zu bewegen oder zu einer Fürbitte oder einem kurzen Gebet anzuregen.

Diese meist aus Gusseisen und Stein gefertigten Flurdenkmäler haben aufgrund ihres Materials die Zeiten überdauert, waren aber stets der Witterung ausgesetzt und wurden in ihrem Aussehen stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Historische Verein in Falkenfels hat sich dieser Kleindenkmäler angenom- men und innerhalb von drei Jahren fast 30 Wegkreuze mit viel ehrenamtlichem Engagement und in Zusammenarbeit mit den Besitzern restauriert. Durch die enorme Spendenbereitschaft aus den Reihen der Bevölkerung, durch Zuschüsse aus dem Topf der Dorferneuerung und mit viel Eigenarbeit konnte diese kostspielige Aktion durchgeführt und finanziell gestemmt werden.

Eines dieser Wegkreuze steht in Siglbrunn auf halber Strecke auf dem Weg von Falkenfels nach Hirschberg. Es ist unbestritten das älteste Wegkreuz in der Gemeindeflur und sicher auch eines der schönsten, das sich über 150 Jahre besonderer Verehrung seitens der Bevölkerung erfreuen konnte. Die Kosten für die Restaurierung waren hier besonders hoch und die Aktion war recht aufwendig: Die dafür rund 1.000 Euro teilten sich Verein und Besitzer. Sogar das Bayerische Fernsehen schickte ein Aufnahmeteam und fertigte eine Reportage über die Restaurierung, die im Rahmen der Sendung "Aus Schwaben und Altbayern" ausgestrahlt wurde. Im Herbst des vergangenen Jahres erhielt es seine kirchliche Weihe.

Nun aber scheinen neue Zeiten angebrochen zu sein, in denen es Zeitgenossen gibt, die so ein Wegkreuz nicht mehr als Objekt der Verehrung wahrnehmen, sondern es als eine Provokation empfinden. In einem ungeheuerlichen Akt von Vandalismus brachen der oder die Täter das gusseiserne Kreuz vom Steinsockel und zerschlugen den am Boden liegenden Herrgott in Trümmer. Nicht nur der Besitzer des Wegkreuzes, sondern auch die Mitglieder des Historischen Vereins sind fassungslos über eine solche Tat, aber auch die Bevölkerung ist ratlos, weil man sich nicht vorstellen kann, dass irgendjemand aus der Dorfgemeinschaft sich zu solch einem vandalischen Akt hinreißen lassen würde. Beobachtungen und Hinweise in dieser Angelegenheit nimmt die Polizei Bogen entgegen.

Sogar das gusseiserne Kruzifix wurde aus Vandalismus in Trümmer geschlagen.

Sogar das gusseiserne Kruzifix wurde aus Vandalismus in Trümmer geschlagen.