Eschlkam/Furth im Wald

Polizei greift Quartett nach Raubzug an Grenze auf


Further Schleierfahndern ist eine polnische Diebesbande ins Netz gegangen.

Further Schleierfahndern ist eine polnische Diebesbande ins Netz gegangen.

Von Polizei

Den Schleierfahndern Furth im Wald ist dieser Tage ein großer Coup gelungen. Sie legten einer Diebesbande das Handwerk, die in den Landkreisen Cham und Schwandorf zugeschlagen haben soll.

Bei den Tatverdächtigen soll es sich um vier Männer aus Osteuropa handeln, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag in eine Baustelle in Weiden einbrachen und daraus Baumaschinen im Wert von über 5.000 Euro entwendeten. Anschließend begingen sie zwei Tankbetrüge im Bereich Schwandorf. Auf der Heimreise entwendeten sie in drei Geschäften in Cham Bekleidung, Alufelgen und Reifen im Wert von 8.000 Euro. Alle vier Täter konnten bei Ausreise mit zwei Fahrzeugen durch die Fahndungsgruppe der Polizeiinspektion Furth im Wald festgenommen werden.

Am Sonntag, kurz nach Mitternacht, kontrollierte eine Fahndungsstreife der PI Furth im Wald in Eschlkam einen in Richtung Tschechien fahrenden Mazda mit polnischer Zulassung. Die beiden polnischen Insassen, 36 und 28 Jahre alt, gaben an, auf der Heimreise von ihrer Arbeitsstelle aus Österreich zu sein. Bei der Durchsuchung des Kofferraumes des Fahrzeugs stellten die Beamten fest, dass dieser bis oben hin mit Baumaschinen beladen war. Nachdem die beiden Insassen keinen Eigentumsnachweise erbringen konnten, nahmen die Polizisten die beide Männer vorläufig fest.

Zwischenzeitlich wurde zudem bekannt, dass am Vortrag ihr Fahrzeug und ein weiterer Kastenwagen mit polnischer Zulassung an einer Tankstelle im Bereich Wackersdorf betankt wurden, ohne das hierfür Entgelt entrichtet wurde. Die Schadenssumme beläuft sich auf 100 Euro. Der Fahrer räumte auf der Dienststelle ein, dass die Baumaschinen aus einem Diebstahl stammen. Bezüglich des Tatortes konnte er keinen Angaben machen, da er angeblich nur als Fahrer angeheuert wurde. Beide Personen wurden nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Regensburg bis Abschluss weiterer polizeilicher Maßnahmen am Folgetag in Haft genommen.

Sonntagmorgen sichtete die gleiche Schleierfahndungsstreife den gesuchten VW-Bus T4 mit polnischer Zulassung in Furth im Wald, kurz vor der Ausreise nach Tschechien. Der Fahrer beschleunigte zwar noch und versuchte ins Ausland zu gelangen, aber die Zivilstreife konnten das Fahrzeug am ehemaligen Ausreiseparkplatz des Grenzüberganges Schafberg zum Anhalten zwingen. Im Bus befanden sich zwei weitere Polen im Alter von 20 und 33 Jahren. Bereits ein erster Blick auf die Ladefläche zeigte, dass auch dieser mit Diebesgut beladen war. Es befanden sich Reifen, Alufelgen und zwölf große Kartons mit Arbeitskleidung und -schuhen darin. Die Beamten nahmen die beiden Männer ebenfalls vorläufig fest. Der Fahrer stand deutlich erkennbar unter Drogeneinfluss und hatte keinen Führerschein. Ein Drogentest ergab, dass er vor Fahrtantritt Marihuana geraucht, Crystal und Amfetamin geschnupft, hatte. Eine Blutentnahme wurde bei ihm durchgeführt.

Die vier mutmaßlichen Täter wurden am Sonntagvormittag durch die Ermittler der Fahndungsgruppe mittels Dolmetscher vernommen und zeitgleich konnte mit Unterstützung von Beamten der Polizeiinspektion Cham, Schwandorf und Weiden folgender Tatablauf festgestellt werden: Am Samstagmorgen, gegen 2 Uhr, reisten die vier Männer mit einem Mazda über Sachsen ins Bundesgebiet ein. Zwei Mann stiegen in Bayreuth auf den bereits in Deutschland geparkten VW-Bus um. Gemeinsam fuhren sie mit den beiden Fahrzeugen am Samstagnachmittag nach Weiden, brachen dort am späten Nachmittag in ein momentan im Umbau befindliches Wohnhaus ein und entwendeten Baumaschinen. Das Diebesgut verstauten sie im Kofferraum des Mazda.

Anschließend fuhren die Täter mit beiden Fahrzeugen zur OMV-Tankststelle in Wackersdorf, tankten dort und fuhren ohne zu zahlen weiter. Ab da trennte sich die Bande. Zwei Mann versuchten mit dem Mazda das Diebesgut über die Grenze nach Polen zu bringen und wurden festgenommen. Die beiden anderen Täter fuhren mit dem VW-Bus nach Cham. Dort brachen sie einen Container eines Schuhgeschäftes auf und stahlen daraus zwölf Kartons mit Arbeitskleidung- und -schuhen im Wert von 5.000 Euro. Anschließend brachen sie unmittelbar daneben einen Container eines Reifenhandels auf und entwendeten daraus einen kompletten Satz Reifen mit Alufelgen und 24 nicht montierte Reifen im Gesamtwert von über 2.500 Euro. Hierbei wurde die Tat von der Videokamera aufgezeichnet. Abschließend ließen sie eine Straße weiter noch vier zu Werbezwecken aufgestellten Alufelgen im Wert von 350 Euro mitgehen.

Diese Beute versuchte das Quartett über Tschechien nach Polen zu bringen, wo sie von den Fahndern aufgegriffen wurden. Ein Täter räumte in seiner Vernehmung den Tathergang umfänglich ein. Die drei anderen erzählten "Märchengeschichten". Von allen vier Tätern wurden Fingerabdrücke und DNA-Proben genommen sowie Lichtbilder gefertigt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tätergruppe mehrfach auf Diebestour in Deutschland war.