Es bleibt eng

Tigers müssen sich in Wolfsburg mit "nur" einem Punkt begnügen


War trotz einer insgesamt starken Mannschaftsleistung der wichtigste Straubinger auf dem Eis: Dimitri Pätzold (r.).

War trotz einer insgesamt starken Mannschaftsleistung der wichtigste Straubinger auf dem Eis: Dimitri Pätzold (r.).

Von Felix Hüsch

Drei Niederlagen in Folge mussten die Tigers vor dem Spiel in Wolfsburg hinnehmen. Gegen die Grizzlys konnten die Straubinger das letzte Heimspiel klar mit 3:0 gewinnen. Adam Mitchell analysierte die Situation vor Spielbeginn. "Wir haben in den letzten drei Spielen einen Gang runtergeschalten. Das darfst du in dieser Liga nicht machen."

Nach 20 Sekunden musste der Wolfsburger Goalie Sebastian Vogl das erste Mal eingreifen. Steven Zalewski wurde steil bedient und scheiterte erst am Schlussmann. Beim einem einzelnen Lebenszeichen der Gäste sollte es aber nicht bleiben. Die Tigers legten mutig los, gewannen die Zweikämpfe und brachten die Scheibe immer wieder gefährlich vor das Tor von Vogl. In Führung gingen trotzdem die Hausherren. Armin Wurm nutzte die Vorlage von Brent Aubin mit einem satten Schuss zum 1:0. Eine kuriose Szene führte zum schnellen Wolfsburger Doppelschlag. Ein Tigers-Spieler wollte hinter dem Tor klären, traf die Kufe eines Mitspielers, von der aus der Puck am rechten Straubinger Pfosten liegenblieb. Dort verloren ihn die Gäste aus den Augen und Tyson Mulock musste nur noch einschieben. Die zwei Treffer brachten Wolfsburg in- und Straubing aus der Spur. Zu allem Überfluss verabschiedete sich Thomas Brandl noch im ersten Drittel verletzt in die Katakomben.

Wolfsburg eigentlich am Drücker

Die erste Hälfte des zweiten Drittels hätte farbloser nicht sein können. Beide Mannschaften spielten, als könnten sie sich mit dem Ergebnis anfreunden, was im Fall der Tigers wohl eher nicht zutraf. Dann bekamen die Zuschauer wieder ein paar Großchancen zu sehen - allerdings meistens auf Seiten der Hausherren. Doch wie aus dem Nichts schafften die Niederbayern den Anschlusstreffer. Tim Miller schoss die Scheibe so auf das Wolfsburger Tor, dass es ohne gegnerische Hilfe kein bisschen gefährlich geworden wäre. Ex-Tiger Alexander Dotzler aber wurde getroffen, lenkte sie unabsichtlich auf den Rücken von Vogl und von dort aus flog sie zum 2:1 ins Tor. Eine Initialzündung der Gäste blieb zwar aus, doch eine Verunsicherung der Grizzlys machte sich vor der Pause bemerkbar.

Larry Mitchell sah, wie seine Mannschaft mehr Spielfluss entwickeln konnte. Die Tigers waren dem Ausgleich näher als Wolfsburg dem Ausbau der Führung. Nach vielen geblockten Schüssen, konnte Scott Timmins nach einem Schuss von James Bettauer den Abstauber verwerten. Und Straubing drückte auf die Führung. Schönberger und Co. zeigten gutes Forechecking und spielten wieder wie zu Beginn der Partie. In der Schlussphase stellte sich die Frage, welcher Mannschaft der lucky punch gelingen würde. Kurz vor der Sirene tauchte Josh Nicholls komplett frei vor Vogl auf, verlor das Duell aber.

Timmins mit Millimeterarbeit

Nicholls gehörte auch die erste Möglichkeit der Verlängerung. Dann aber brannte es richtig vor dem Kasten vom gut aufgelegten Pätzold. Der Tigers-Goalie parierte einen Wolfsburger Schuss und Scott Timmins entschied das Spiel fast durch ein Eigentor, konnte die Scheibe aber gerade noch von der Linie kratzen. In einem absoluten Herzschlag-Finale konnten Vogl und Pätzold ihr ganzes Können abrufen und ließen trotz zahlreicher Großchancen keine weiteren Tore zu.

Am Ende blieb es bei dem einen Punkt für die Tigers. Lediglich Nicholls verwandelte seinen Penalty, während Tyson Mulock und Mark Voakes für Wolfsburg trafen. Die Grizzlys standen aber schon durch das Erreichen der Overtime sicher im Viertelfinale und sparen sich die Pre-Playoffs.

Grizzlys Wolfsburg - Straubing Tigers: 3:2 (n.P.) (2:0/0:1/0:1/0:0/1:0)
Tore: 1:0 (07:31) Wurm (Aubin, Voakes); 2:0 (08:42) Mulock (Johnson, Hisey); 2:1 (32:51) Miller (Loibl, Oblinger); 2:2 (48:12) Timmins (Bettauer, Sullivan); 3:2 Mark Voakes

So spielten die Tigers: Pätzold - Bettauer, Sullivan; Jobke, Edwards; Renner, Cornell - Röthke, Zalewski, Schönberger; Hedden, Brandl, Mitchell; Miller, Connolly, Nicholls; Whitmore, Timmins, Oblinger