DNL-Topscorer

Landshuter Valentin Kopp auf dem Sprung nach Nordamerika


Valentin Kopp war Topscorer der DNL. Jetzt zieht es ihn nach Nordamerika.

Valentin Kopp war Topscorer der DNL. Jetzt zieht es ihn nach Nordamerika.

Valentin Kopp (18) hat vor Kurzem mit den Jungadlern Mannheim zum dritten Mal in Folge den DNL-Meistertitel geholt. Jetzt zieht es ihn nach Nordamerika.

43 Spiele, 32 Tore, 60 Vorlagen und ein Plus/Minut-Wert von +55. Allein an den Zahlen sieht man, welch grandiose Saison Valentin Kopp hinter sich hat. Mit den Jungadlern Mannheim hat er Ende März im dritten Jahr in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) zum dritten Mal den Titel geholt. Bei einer Eishockey-News-Wahl zum Spieler der Saison wurde er Zweiter hinter Teamkollege Julian Napravnik.

"Für uns war es natürlich eine sehr erfolgreiche Saison", blickt der 18-jährige Stürmer zurück. "Wir waren lange ungeschlagen, hatten dann einen kleinen Hänger, haben uns aber rechtzeitig zur Endrunde wieder gefangen." Am Ende gewannen die Jungadler das Finale gegen die Eisbären Juniors Berlin mit 5:3 - der Siegtreffer, erzielt durch Napravnik, fiel dabei erst 13 Sekunden vor Schluss.

Bescheidener Punktejäger

Zu seiner eigenen Bilanz sagt Kopp bescheiden: "Mit so etwas kann man nicht rechnen, man hofft natürlich auf eine solche Saison. Dass es so gut gelaufen ist, lag auch an meinen Reihenpartnern Julian Napravnik und Samuel Soramies. Mit den beiden habe ich mich super verstanden, das hat einfach gepasst."

Für Mannheim war es der fünfte DNL-Titel in Folge. Seit 2000 holten sie sich 13 Mal den Pokal. Der letzte Titelträger, der nicht Mannheim hieß, war 2011 der EV Landshut, Kopps Heimatverein. Aber was zeichnet den Mannheimer Nachwuchs aus? "Sehr gut ist die Kooperation zwischen Verein und Schule", erklärt Kopp, "und bei der Ausbildung auf dem Eis hat man hier beste Möglichkeiten."

Mit 15 Jahren von Landshut nach Mannheim

Mit 15 Jahren wechselte er vom Nachwuchs des EV Landshut nach Mannheim. Sicher nicht einfach in diesem Alter. "Aber für mich war es nicht so schwer, wie für meine Familie. Ich wollte es unbedingt. Und heute kann ich sagen: Es war der absolut richtige Schritt für mich", resümiert Kopp.

Für den Traum vom Eishockeyprofi müssen die Talente in Mannheim einiges auf sich nehmen. Am Dienstag und Donnerstag ist vor und nach der Schule, am Montag und Freitag jeweils nach der Schule Training, nur der Mittwochnachmittag ist frei. Zum Eistraining gehört in Mannheim auch immer ein zusätzliches Athletiktraining.

Den Ertrag für ihre intensive Jugendarbeit ernten die Adler Jahr für Jahr. "Von dem, was die Jungadler Mannheim immer wieder rausbringen, lebt das ganze deutsche Eishockey", sagte U20-Bundestrainer Christian Künast im Februar diesen Jahres im idowa-Interview. Im Vergleich zu den Voraussetzungen in Landshut könne man "schon von zwei verschiedenen Welten" sprechen, sagt Kopp, wenngleich man natürlich die unterschiedlichen finanziellen Voraussetzungen betrachten müsse.

Erst Abi, dann Nordamerika

Aktuell macht Kopp sein Abitur, ist mitten in den Prüfungen. "Sehr wichtig" sei ihm das, weil man nie wisse, ob es klappt, vom Eishockey leben zu können. Im Sommer wird es den jungen Mann dann nach Nordamerika ziehen. "In Deutschland gibt es nach der DNL keine Zwischenstation zum Profibereich. Deshalb ist das für mich der logische Schritt."

Kopp freut sich auf die neue Herausforderung, das Ausland sei für einen Sportler "eine gute und schöne Erfahrung". Mittelfristig ist sein Ziel zunächst einmal das College. Und wer weiß, vielleicht geht der Niederbayer irgendwann auch in der NHL auf Torejagd, so wie sein Vorbild Claude Giroux von den Philadelphia Flyers.