Die Revanche im Blick

Bayern-Basketballer wollen im Hexenkessel 1:1 erzwingen


Können die Bamberger sich auch den zweiten Sieg sichern?

Können die Bamberger sich auch den zweiten Sieg sichern?

Von Felix Hüsch

Der Audi Dome erwartetet den nächsten Showdown: Nachdem die Bayern vor gerade einmal fünf Tagen ihre Viertelfinal-Serie mit einem Heimsieg zum 3:2 über Ludwigsburg beendeten, sind sie am Mittwoch (20.30 Uhr) bereits im zweiten Duell der Vorschlussrunde mit Titelverteidiger Bamberg gefordert.

Die Oberfranken führen in der Best-of-Five-Serie des Halbfinales 1:0, die Münchner wollen nun aber mit der gewohnten Unterstützung der eigenen Fans im Hexenkessel Audi Dome den Ausgleich erzwingen. Die Heimbilanz gegen die Brose Baskets dürfte sie zuversichtlich stimmen: Von den insgesamt elf Partien in ihrem "Wohnzimmer" gewannen die Bayern immerhin acht.

Da allein knapp die Hälfte des Gästekontingents nicht in Anspruch genommen wurde, sind online (fcb-basketball.de) und für Kurzentschlossene auch an der Abendkasse noch Karten für das mit Spannung erwartete Derby der beiden Vorjahresfinalisten erhältlich.

"Wir fühlen uns natürlich viel besser in unserer Halle, das zeigen auch unsere Wurfquoten von über 50 Prozent", sagte Trainer Svetislav Pesic am Dienstag vor der Presse. Und weiter: "Wir hatten jetzt im Vergleich zum ersten Spiel etwas mehr Zeit, uns mehr auf Bamberg zu konzentrieren. Dennoch haben wir im ersten Spiel eine gute Mannschaftsleistung gezeigt. Doch vor allem unsere angeschlagenen Spieler Renfroe, Kleber und Gavel hatten dann von Minute zu Minute weniger Kraft. Wir müssen am Mittwoch frischer sein. Unser Ziel ist es, eine Balance zu finden zwischen der sehr guten Reboundarbeit, die wir in Bamberg zeigten, und guten Entscheidungen in der Offense."

Nach der Rückkehr aus Bamberg (73:88) hatten die Bayern am Montagvormittag ein Regenerationsprogramm absolviert, abends wurde trainiert. Der Zeitplan bleibt also dicht für das personell unverändert gehandicapte Pesic-Team: Der Einsatz von Deon Thompson und Dusko Savanovic ist abermals mehr als fraglich - "wie aussieht, sind sie in Spiel zwei nicht dabei", berichtete Pesic. Anton Gavel und Alex Renfroe sind derweil noch nicht komplett wiederhergestellt. "Wir haben nun aber das erste Spiel analysiert und werden versuchen, daraus zu lernen", sagt Bayern-Guard Gavel kämpferisch: "Alles andere blenden wir jetzt aus und konzentrieren uns zu 100 Prozent darauf, unser Heimspiel zu gewinnen." Auch der Trainer verzichtet bekanntermaßen auf Ausreden: "Wir haben uns nicht hier getroffen, um Außenseiter zu sein - egal wie die Situation auch ist, wir sind nie Außenseiter."

Die Zahl der Ballverluste (14, Bamberg 6) zu minimieren, dürfte am Mittwoch ein Ziel seiner Mannschaft sein. Dass den Gästen durchaus beizukommen ist, wissen die Münchner nicht erst seit dem triumphalen Heimsieg im Pokalhalbfinale Ende Februar (86:79), bei dem beide Mannschaften am wohl hochklassigsten Duell der aktuellen Saison beteiligt waren. Im letzten Hauptrunden-Heimspiel Ende April führte der FCBB zwischenzeitlich sogar mit 17 Zählern, ehe das Spiel in der Verlängerung noch an die Baskets ging (90:97). "Das waren zwei ausgeglichene Spiele, da haben wir gezeigt, dass wir gegen Bamberg nicht nur mitspielen können", erinnert sich Svetislav Pesic.

Auch am Sonntag schien für die Bayern trotz schwachen Starts mehr möglich zu sein bei zweimal nur vier Punkten Rückstand. Unkonzentriertheiten in Form von Turnovern oder verpassten Extrapässen zu offenen Würfen sowie nachlassende Kräfte verhinderten dies ebenso wie eine zwangsläufig steigende Bamberger Feldquote. "Wir müssen den Ball in der Offense besser bewegen, eben Teambasketball spielen, und hinten einfach noch besser verteidigen", fasste Center John Bryant seine Eindrücke zusammen. Positive Aspekte waren in jedem Fall das gewonnene Reboundduell (40:35) und " der Teamspirit, die kämpferische Leistung", wie Svetislav Pesic heraushob. "Wenn wir wieder so stark bei den Rebounds sind, ist das eine sehr gute Voraussetzung, das Spiel zu gewinnen."

Die Münchner wissen, dass ihnen ein Heimsieg neue Chancen eröffnen würde; die Serie würde dann zumindest um ein weiteres Heimspiel im Audi Dome verlängert, Termin wäre der kommende Dienstag, 31. Mai, um 20 Uhr. Anderenfalls besäße Bamberg die Möglichkeit, bereits am Sonntag in eigener Halle (29. Mai, 19.30 Uhr) ins Finale vorzustoßen. Die Bayern werden alles daran setzen, dass sich die Dinge anders entwickeln: "Wir haben unsere Chancen gegen diese sehr erfahrene und gute Mannschaft", ist Coach Pesic überzeugt, "aber wir müssen am Limit spielen, um unser Spiel in der Offensive umsetzen zu können."