Deggendorf

"Weiber" übernehmen die Macht im Rathaus


Schnipp, schnapp - schon war Mosers Krawatte ab.

Schnipp, schnapp - schon war Mosers Krawatte ab.

Im Rathaus sind die "Weiber" los: Seit mit Dr. Christian Moser wieder ein männlicher Oberbürgermeister im Rathaus regiert, ist auch das Krawatten-Abschneiden am Unsinnigen Donnerstag wieder in Mode gekommen.

So übernahm auch heute das weibliche Geschlecht die "Macht" im Neuen Rathaus. Keine Geringeren als die Frauen von der Gesangsformation "Donau-Damen" stellten sich vor dem OB-Büro in der Franz-Josef-Strauß-Straße ein. Sie trafen den Oberbürgermeister allerdings nicht ganz unvorbereitet, war doch bereits im Vorjahr eine Horde junger Bundespolizistinnen in seine Amtsräume eingedrungen.

Sterrs zweiter Anlauf

Gut gelaunt übten die festlich in Rot gekleideten Donau-Damen bereits vor dem eigentlichen "Termin" um 10 Uhr im Flur, wobei sie ihr neuer Chorleiter Konrad Niski offenbar vortrefflich zu inspirieren vermochte. Derweil scharte der Oberbürgermeister seine wichtigsten Mitarbeiter und Abteilungsleiter um sich, wobei einige ihre Krawatten bereits losgeworden waren. Der neue Kämmerer Florian Sterr, der ohne Krawatte erschienen war, wurde von der persönlichen OB-Referentin Viola Mühlbauer flugs in sein Büro zurückgeschickt, um sich seinen männlichen Halsschmuck zu holen. Kurz darauf erschien der hohe Stadtbeamte erneut - diesmal "standesgemäß" gekleidet, perfekt für den Unsinnigen Donnerstag.

Ein Blitzlichtgewitter

Als die Donau-Damen dann endlich ins OB-Büro durften, gab es ein wahres Blitzlichtgewitter der fast vollständig angetretenen örtlichen Presse sowie der hauseigenen Fotografen. Oberbürgermeister Christian Moser fühlte sich sichtlich wohl, und es schien ihm gar nichts auszumachen, seine Regierungsgewalt für ein paar Minuten an die Donau-Damen abzugeben. Als äußeres Zeichen seines kurzzeitigen Machtverlustes schnitten ihm die "Weiber" seine Krawatte ab.

Aktion mit Symbolcharakter

Diese Aktion gilt seit langem als Symbol dafür, dass am Unsinnigen Donnerstag Frauen die Macht übernehmen, das vermeintlich stärkere Geschlecht in die Schranken weisen und für ein paar Stunden buchstäblich "Narrenfreiheit" haben. Der Oberbürgermeister ließ alles mit viel Humor und sichtlich gut gelaunt über sich ergehen, wobei ihm vor allem der alte Schlager "So ein Mann, so ein Mann", den die Sängerinnen ihm zu Ehren zum Besten gaben, sehr zu schmeicheln schien. Die Abteilungsleiter beobachteten das Szenario stehend, aber entspannt. Am Ende gab es Sekt und Krapfen für alle, und es war noch Zeit für ein paar lockere Gespräche, bevor man sich wieder der ernsten Tagespolitik widmete.