Dank starkem Climie

Straubing Tigers glückt Revanche gegen Nürnberg


Nach einer Aufholjagd der Nürnberger konnten die Tigers am Ende noch einen 4:3-Sieg nach Penalties retten.

Nach einer Aufholjagd der Nürnberger konnten die Tigers am Ende noch einen 4:3-Sieg nach Penalties retten.

Von Felix Hüsch

Am Sonntag stand beim Mercedes-Benz Rent Cup in Nürnberg das letzte Duell des Wochenendes auf dem Programm. Als der Schiedsrichter die Straubing Tigers und die Thomas Sabo Ice Tigers Nürnberg zum Eröffnungsbully bat, hatten die Niederbayern wohl einen Wunsch, der sie ganz besonders motivierte. Nach der sang- und klanglosen 1:4-Klatsche beim heimischen Gäubodenvolksfestcup eine Woche zuvor, wollten Schönberger und Co. ihre Revanche.

Der Anfang erinnerte dann aber eher an die Niederlage vom Vortag gegen den EHC Kloten. Diesmal kassierten die Tigers, oder genauer gesagt Matt Climie, den ersten Gegentreffer nach sechs Minuten. Der Gäste-Keeper schätzte nämlich einen Schlenzer aus der neutralen Zone von Colten Teubert falsch ein. So setzte die Scheibe vor ihm auf und fand irgendwie den Weg ins Tor. Kurz darauf fing sich Climie aber wieder und verhinderte mit einer schnellen Reaktion das 2:0 durch Yasin Ehliz unmittelbar nachdem der Straubinger Neuzugang Adam Mitchell für die erste Chance der Gäste gesorgt hatte.

Miller muss benommen vom Eis

Der erste Aufreger der Partie war eine Zeitstrafe gegen Jesse Blacker, bei deren vorangegangener Aktion sein Gegenüber, Tim Miller, zu Boden ging. Blacker mit der Strafe überhaupt nicht einverstanden, ließ seinem Unmut freien Lauf, was letztlich eine Rangelei mit einer anschließenden Spieldauerdisziplinarstrafe zur Folge hatte. Miller musste nach dem Handgemenge benommen in die Kabine geführt werden. Die fünfminütige Überzahl war den Tigers für ihren ersten Turniertreffer von Nutzen. Mike Hedden fälschte eine Hereingabe zum 1:1 ab. Wenig später bekamen die Straubinger nochmal ein Powerplay-Training, das jedoch erfolglos blieb. Nürnberg für seinen Teil verpasste die ein- oder andere gute Gelegenheit, erneut in Führung zu gehen.

Gerade mal eine Minute im zweiten Drittel gespielt, drehten die Gäste das Spiel vorerst, als Thomas Brandl Jochen Reimer mit der Rückhand keine Chance ließ. In der darauffolgenden Unterzahl der Mannen vom Pulverturm war Climie wieder da, wenn es vor dem Kasten brannte und lieferte Paraden, die goldwert waren. Denn als die Straubinger gerade wieder komplett waren, trat Tigers-Routinier René Röthke auf den Plan und netzte halbhoch zum 1:3 aus Sicht der Gastgeber.

Spätestens jetzt waren die Ice Tigers in der Offensive gefordert, brachten dort aber ungewohnterweise nicht viel zustande. Auch eine weitere Nürnberger Überzahl nach einer Zeitstrafe gegen Mike Hedden verhalf im Mitteldrittel nicht mehr zum Anschlusstreffer.

Den Hausherren fehlten zwar zwei Tore, um die Partie zu drehen. Zum Gesamtsieg des Turniers reichte aber auch ein einzelner Punkt durch Unentschieden nach regulärer Spielzeit. Das schien in den letzten zwanzig Minuten dann doch zu motivieren, denn die Truppe von Trainer Rob Wilson nahm das Gestänge rund um Matt Climie zunehmend unter Beschuss. Glück für Straubing, dass immer etwas das Zielwasser fehlte und sowohl Yasin Ehliz als auch Leo Pföderl verzogen. Plötzlich waren es aber wieder diese beiden, die fast für den Ausgleich sorgten. In der 51. Minute markierte zunächst Ehliz das 2:3, bevor Pföderl die Scheibe nur zwei Minuten später an den Außenpfosten setzte.

Ice Tigers drücken auf den Ausgleich

Das Momentum des Spiels, das an Dramatik kaum noch zu überbieten war, verlagerte sich langsam aber sicher in Richtung Ice Tigers, die in den letzten Minuten unbedingt noch das "golden goal" erzielen wollten. In der 59. Minute war es dann soweit. Vladislav Filin fälschte einen Schuss von Oliver Mebus ab und der Puck fand den Weg vorbei an Climie. Durch den Ausgleich und die Schlusssirene standen die Nürnberger als Sieger des Mercedes-Benz Rent Cup 2016 fest.

Trotzdem merkte man beiden Teams an, dass dieser DEL-Test noch nicht fertig ausgefochten war. Mit drei gegen drei Mann ging es in die fünfminütige Verlängerung. Auf dem deutlich leereren Eis ergaben sich verhältnismäßig viele Chancen und vor allem Climie bekam nochmal buchstäblich alle Hände voll zu tun. Doch es blieb beim 3:3 und somit war klar, dass der Straubinger Schlussmann gemeinsam mit Reimer auch weiterhin im Fokus stehen würde.

Tatsächlich gewährte Climie den Gastgebern keinen Treffer mehr, war immer an der Scheibe dran. Als Matchwinner fungierte Jeremy Williams, der eiskalt zum Endstand von 3:4 versenkte. Larry Mitchell kann somit nach einer zufriedenstellenden Leistung und mit einem Erfolgserlebnis im Rücken wieder an den Pulverturm zurückkehren.