Cham

Nachwuchs im Chamer Horst: Jungstörche sind geschlüpft


Ein neues Storchenpaar hat sich auf dem Straubinger Turm niedergelassen. Den neuen Horst haben sie inzwischen noch weiter ausgebaut. Auch Nachwuchs ist mittlerweile geschlüpft.

Ein neues Storchenpaar hat sich auf dem Straubinger Turm niedergelassen. Den neuen Horst haben sie inzwischen noch weiter ausgebaut. Auch Nachwuchs ist mittlerweile geschlüpft.

Die Störche in Cham haben Nachwuchs bekommen. In den Horsten auf dem Straubinger Turm und auf der Bettfedernfabrik sind in den vergangenen Tagen Jungtiere geschlüpft. Wie viele kleine Störche in den Nestern sitzen, kann Horstbetreuerin Jutta Vogl noch nicht mit Sicherheit sagen. Zu klein und verborgen ist der Nachwuchs zurzeit noch. Fest steht aber: Die Elterntiere haben beim Füttern alle Schnäbel voll zu tun.
Ihr Verhalten hat sie verraten. Sowohl das Storchenpaar, das sich auf dem Straubinger Turm niedergelassen hat, als auch das auf der Bettfedernfabrik in der Frühlingstraße schaffen unentwegt Nahrung heran. Ein Storchenkind auf dem Straubinger Turm hat Vogl schon zu Gesicht bekommen. "Der Kleine ist recht keck", hat sie beobachtet. Geschlüpft ist das Junge am 13. Mai. Ob noch mehr Nachwuchs im neuen Horst sitzt, muss sich erst noch zeigen. Die Jungtiere in diesem Stadium zu sehen, dazu gehöre Glück, erklärt Vogl. Ein paar Hundert Meter weiter in der Frühlingstraße füttern die Störche seit vergangenem Samstag. Dort aber hält sich der Nachwuchs noch gut versteckt. Bis er Schnäbel und Köpfe weit genug in die Luft reckt, so dass sie zu sehen sind, werden noch ein paar Wochen vergehen, vermutet die Horstbetreuerin.In den vergangenen Jahren hatten die Chamer mit dem Storchennachwuchs Pech. 2013 und 2014 brachen Nässe und Kälte zur Unzeit herein, so dass die frischgeschlüpften Küken nicht überlebten. Im vergangenen Jahr fielen sie auf dem Straubinger Turm einem Horstkampf zum Opfer. Heuer hofft Vogl deshalb wieder auf mehr Glück.
Ein neues
Storchenpaar

Allerdings ist das Frühjahr auf dem Straubinger Turm bereits turbulent verlaufen. Der seit 2007 angestammte Chamer Storch, ein beringtes Männchen (A-3096), und seine Partnerin hatten schon das zweite Jahr in Folge den Winter nicht im fernen Afrika, sondern in heimischen Gefilden verbracht. Im März allerdings kehrten sie Cham dann doch den Rücken.
Vielleicht war ihnen der neue Horst nicht ganz geheuer. Weil sich die Störche auch den Winter über beim Nest aufhielten, konnten die Horstbetreuer erst Anfang März das alte, inzwischen 900 Kilogramm schwere Nest vom Turm holen und gegen ein neues austauschen. Das alte hatte die Statik des Gebäudes in Gefahr gebracht. Doch im neuen Horst wurde der Storch nur noch sporadisch gesichtet. In den ersten Tagen nach dem Austausch übernachtete das Männchen lieber auf einem gegenüberliegenden Kamin. Am 18. März wurde es ein letztes Mal im Bad Kötztinger Horst beobachtet. "Seitdem ist es verschollen", sagt Vogl.
Der Horst aber blieb nicht lange leer. Zunächst hätten ihn zwei neue beringte Störche in Besitz genommen. Nur ein paar Tage später gab es dann erneut einen Wechsel. Das Männchen, das die Kennzeichnung AK095 trägt, blieb. Zu ihm gesellte sich ein unberingter Storch. Am 12. April begannen sie zu brüten.
Jungstörche
sind "quietschfidel"

Während in Cham noch ein Kommen und Gehen herrschte, saß das Storchenpaar in Untertraubenbach längst auf gelegten Eiern und ist den anderen Störchen im Landkreis deshalb voraus. Bereits am 25. April seien dort die Jungvögel geschlüpft, sagt Horstbetreuer Peter Zach. "Das waren die ersten im Landkreis." Mit ihren vier Wochen sind sie schon relativ groß und recken die Köpfe nach oben.
Ursprünglich saßen drei Küken im Nest, eines aber sei verendet, berichtet Zach. Den beiden verbliebenen gehe es gut. "Die sind quietschfidel." Auch in den vergangenen Jahren hatten die Untertraubenbacher Störche guten Bruterfolg. Vor Unglücken sind aber auch sie nicht gefeit. Ein heftiger Wolkenbruch, die Schafskälte: "Passieren kann immer viel", sagt Zach. Doch die Vorzeichen in diesem Jahr stünden bislang sehr gut.