Cham

Bayerwaldklinik wird keine Asylbewerberunterkunft


Immer wieder steht die Bayerwaldklinik in der Kritik

Immer wieder steht die Bayerwaldklinik in der Kritik

Von Regine Hölzel

Die Bayerwaldklinik ist wieder in den Schlagzeilen. Es gab Entlassungen und Arbeitsgerichtsprozesse.

Und nun taucht das Gerücht auf, dass die Maternus AG ihre Liegenschaft dem bayerischen Sozialministerium als Asylbewerberunterkunft angeboten hat. Mareike Schüller, Referentin für Unternehmenskommunikation, wiegelt ab. "Als Betreiber und Mieter der Bayerwaldklinik beabsichtigen wir nicht, dort Flüchtlinge unterzubringen. Im Übrigen sind wir zu dieser Nutzungsänderung gemäß unserem Mietvertrag auch nicht berechtigt."

Asylheim? Ministerium fragte in Cham nach

Das Angebot stand aber ganz offensichtlich im Raum. Allerdings hat die Regierung der Oberpfalz angesichts der Größe des Objektes bei den Kommunen vorgefühlt, wie die zu einer Umwidmung stehen würden. Aus Cham kam ein glattes Nein. 500 Asylbewerber in Windischbergerdorf? Landrat Franz Löffler spielte da nicht mit: "Ich habe stets versucht, eine ausgewogene und an der Einwohnerzahl orientierte Verteilung der Asylbewerber im Landkreis Cham zu erreichen, was bisher im Wesentlichen auch gelungen ist. Objekte in dieser Größenordnung von bis zu 500 Personen halte ich in diesem Zusammenhang nicht für verträglich." Löffler verweist auf die Notunterkunft in der Chamer Kaserne. In der Kreisstadt seien damit schon jetzt insgesamt 400 Personen untergebracht.

Stellen sind nicht mehr besetzt worden

Die Klinik bleibt also Klinik. Die wirtschaftlichen Probleme des Hauses will Schüller gar nicht herunterspielen. "Der Abbau ist durch die aktuelle Belegungsentwicklung einerseits und durch die Anpassung verschiedener organisatorischer Abläufe an eine moderne Rehabilitationsklinik erforderlich." Die Geschäftsführung habe gemeinsam mit der ärztlichen Leitung die Organisationsabläufe angesehen und Veränderungen durchgeführt. Diese würden jetzt greifen. "Durch die Anpassungen einerseits, aber auch durch die Entwicklung der Belegung andererseits ist die Anpassung des Stellenplanes unumgänglich geworden, da dieser auf eine durchschnittliche Auslastung von 165 Patienten ausgelegt war", betont Schüller. Der Abbau der 20 Stellen sei sozial verträglich erfolgt. Es mussten fünf Arbeitgeberkündigungen ausgesprochen werden, ansonsten seien Stellen nach Eigenkündigungen der Mitarbeiter nicht mehr nachbesetzt worden.