Cham

Schloss Bellevue, Sat1 oder Gericht? Alexander Hold im Interview


Alexander Hold kandidiert für die Freien Wähler als Bundespräsident.

Alexander Hold kandidiert für die Freien Wähler als Bundespräsident.

Von Jakob Dreher

In ziemlich genau einem Monat wählt die Bundesversammlung einen neuen Bundespräsidenten. Höchstwahrscheinlich wird der den Namen Frank-Walter Steinmeier tragen, denn CDU/CSU und SPD unterstützen diesen Kandidaten. Aber auch die Oppostionsparteien haben Kandidaten aufgestellt. Einer davon ist in Deutschland kein Unbekannter: (Richter) Alexander Hold, bekannt aus der gleichnamigen Fernsehshow. Er tritt für die Freien Wähler an.

Am Rande der Klausurtagung in Cham haben wir uns kurz mit ihm unterhalten. Alexander Hold war zunächst so freundlich, uns die Bundesversammlung kurz zu erklären:

Herr Hold, bei einer direkten Wahl wären ihre Chancen der nächste Bundespräsident zu werden wegen ihrer Bekanntheit vermutlich gar nicht so schlecht. Wäre Ihnen einen Direktwahl deshalb lieber?

Alexander Hold: (lacht) Die Freien Wähler haben schon lange eine direkte Wahl des Bundespräsidenten in ihrem Parteiprogramm. Wir sind für mehr Beteiligung der Bürger am politischen Prozess. Nicht jede komplexe Entscheidung lässt sich auf ein einfaches "Ja" oder "Nein" vereinfachen. Aber gerade eine so personenbezogene Entscheidung wie die Wahl des Bundespräsidenten sollte dem Bürger überlassen werden.

Bei Bekanntgabe Ihrer Kandidatur gab es mehrere Schlagzeilen in Richtung "TV-Richter will Bundespräsident werden". Wäre Ihre Prominenz für das Amt des Bundespräsidenten eher gut oder eher schlecht?

Hold: Für einen Bundespräsidenten ist es nicht wichtig, ob er vor dem Amt schon prominent war oder nicht. Viel wichtiger sind seine Wertvorstellungen und seine Erfahrungen als Mensch. Ich habe in meinem Fall vielleicht einen Vertrauensvorschuss bei vielen Bürgern, die mich seit vielen Jahren als jemanden erleben, der die Menschen ernst nimmt, seine Entscheidungen verständlich erklärt und versucht, jedem Menschen gerecht zu werden. Das würde mir als Bundespräsident sicher nicht schaden.

Mit ihrer Kandidatur als Bundespräsident hat der Medienrummel um ihre Person weiter zugenommen. Wollen Sie sich in Zukunft aus der Öffentlichkeit zurückziehen, sollten Sie nicht Bundespräsident werden?

Hold: Die Juristerei hat mir immer Freude gemacht, ich war immer gern Richter. Nach dem Amt des Bundespräsidenten hätte ich aber das Ruhestandsalter erreicht. Wenn ich nicht gewählt werde, stehen mir sowohl das Richteramt als auch eine weitere TV-Tätigkeit offen. Ich denke aber nicht, dass ich bis bis zu meiner Rente Fernsehen machen werde.

Wie bereits in der Chamer Zeitung zu lesen war, war Cham kein "weißer Fleck" auf ihrer Landkarte.

Hold: (lacht) Nein, zumindest die Sporthalle kenne ich gut. Früher war ich ein bis zweimal im Jahr hier, als Handball-Schiedsrichter. Die hitzige Stimmung bei Oberliga-Spielen in der Chamer Halle ist mir gut im Gedächtnis geblieben.

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