Bundesliga

Schalke-Trainer Weinzierl: "Ich bin schlaflos nach dem Spiel"


Straubinger in königsblau: Markus Weinzierl trainiert seit dieser Saison den FC Schalke 04.

Straubinger in königsblau: Markus Weinzierl trainiert seit dieser Saison den FC Schalke 04.

Kurz vor dem Revierderby gegen Borussia Dortmund findet Markus Weinzierl in einem Interview klare Worte.

Der Ruhrpott ist im Derbyfieber! Am kommenden Samstag treffen die beiden Rivalen Schalke 04 und Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga aufeinander. Ein Duell, das die Fans beider Clubs, ja die Fußballfans in ganz Deutschland elektrisiert. Mittendrin: Der Straubinger Markus Weinzierl. Als Schalke-Trainer wird es sein zweites Revierderby sein, das erste im eigenen Stadion. Das Hinspiel endete mit einem torlosen Remis.

Vor dem wichtigen Duell mit schwarz-gelb hat sich Weinzierl im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" zu seiner Situation als Trainer der Königsblauen geäußert. Der Erwartungsdruck, der auf ihm laste, sei enorm: "Ich bin schlaflos nach dem Spiel", sagt Weinzierl. Der missglückte Saisonstart mit fünf Niederlagen in Folge habe ihm zugesetzt: "Nach solchen emotionalen Achterbahnfahrten kann ich kaum einschlafen, vor allem nach Abendspielen ist noch so viel Adrenalin in mir." Wachliegend versuche er eine Haltung zu entwickeln, mit der er den Spielern am nächsten Tag begegne. "Genau das macht den Job eines Trainers so groß, mit dieser Dauerbelastung leben zu können, sie nicht nur psychisch, sondern auch physisch durchzustehen. Ich kann es mir nicht leisten, krank zu werden."

"Niemand wird zehn Jahre lang Schalke-Trainer sein"

Weinzierl weiß: "Der Job eines Bundesligatrainers ist nicht auf Dauer angelegt. Er muss in einem begrenzten Zeitraum so schnell wie möglich so effektiv wie möglich sein. Niemand wird, das zeigt die Vergangenheit, zehn Jahre lang Schalke-Trainer sein."

Kurz vor dem Derby fordert Weinzierl auch die Vereinsführung auf, neue Spieler zu verpflichten. "Sead Kolasenac, Leon Goretzka, Ralf Fährmann und Benedikt Höwedes, das sind unsere Säulen, die wir nun durch individuelle Qualität in der Offensive stärken müssen", so Weinzierl. "Es kann nicht auf Dauer so sein, dass uns der Ausfall eines Spielers zwingt, von unserer Philosophie abzuweichen. Jetzt gilt es, den Kader zu stärken und solche besonderen Spieler wie Bayern-Stürmer Robert Lewandowski, Kölns Anthony Modeste oder den Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang zu finden. Sie können sich als Trainer noch so viele Gedanken machen, am Ende sind Sie von der Qualität des Kaders abhängig", sagt Weinzierl. Und er appelliert an Manager Christian Heidel: "Schalke hat andere Ansprüche als Mainz 05. Das ist eine neue Aufgabe."