Lindberg

Wölfe freigelassen: 10.000 Euro Belohnung für Hinweise auf Täter


Von Redaktion idowa

Eine Woche nachdem Unbekannte das Wolfsgehege im Nationalpark Bayerischer Wald geöffnet haben, hat das bayerische Umweltministerium eine Belohnung ausgesetzt.

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, gibt es 10.000 Euro. Die Suche nach den drei noch streunenden Tieren ging am Donnerstag unvermindert weiter, sagte Franz Leibl, der Leiter des Nationalparks. Von rund 200 Mitarbeitern seien etwa 50 mit den entlaufenen Wölfen befasst.

Zur Forderung des Deutschen Tierschutzbundes, bei der Suche mehr Personal einzusetzen, sagte Leibl, die Suchtrupps bräuchten eine genaue Ortskenntnis. In dem teilweise unwegsamen Gelände könnten nicht so einfach zusätzliche Helfer eingesetzt werden. "Wir können hier kein Treiben veranstalten." Je weniger beunruhigt die Tiere seien, desto berechenbarer seien sie. Die Suchtrupps hätten aktuell eine ungefähre Einschätzung, wo sich die drei noch vermissten Wölfe aufhielten. "Unser Ziel ist, sie lebend einzufangen."

Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) kritisierte die Freilassung der Wölfe scharf: "Es steht weiterhin der ungeheuerliche Verdacht im Raum, dass die Tiere gezielt freigelassen wurden. Das ist in keinster Weise hinnehmbar." Letztlich sei damit der Tod der entkommenen Gehegewölfe verursacht und zudem in Kauf genommen worden, dass Menschen zu Schaden kommen - etwa bei einem Wildunfall.

Sechs Wölfe waren in der Nacht zum vergangenen Freitag aus dem Freigehege des Nationalparks bei Lindberg (Landkreis Regen) gelangt. Unbekannte hatten nach Angaben der Polizei ein Vorhängeschloss an einem Tor entfernt. Das Gehege war mit einem durchgehenden, vier Meter hohen Zaun gesichert, der im unteren Bereich unter Strom stand.

Zwei der entlaufenen Wölfe wurden erschossen, ein anderer war wenige Stunden nach seinem Entwischen von einem Zug erfasst worden. Drei weitere Wölfe waren nicht entlaufen und leben weiter in dem Gehege.

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