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Unerwartetes, Schönes, Aufregendes: Das Pfingstbrautpaar 2016 erinnert sich


Ein Riesenspektakel war die Pfingsthochzeit in Bad Kötzting. Jetzt sind die Feierlichkeiten vorbei. Und was macht das Brautpaar heute?

Ein Riesenspektakel war die Pfingsthochzeit in Bad Kötzting. Jetzt sind die Feierlichkeiten vorbei. Und was macht das Brautpaar heute?

Von Monika Müller

Diese Woche verbringen Braut und Bräutigam noch zu Hause. Zeit, in der sie sich erholen und die letzten Tage Revue passieren lassen können.

"Es ist spät geworden gestern", sagt Pfingstbräutigam Johannes Kuchler, als er am Dienstag um 11 Uhr zum Gespräch mit der Kötztinger Zeitung erscheint - die letzte Nacht im Bierzelt steckt ihm noch in den Knochen. Auch Pfingstbraut Christina Staudinger wirkt noch ein wenig müde und verschlafen. Gut, dass die beiden weder zur Arbeit noch in die Schule gehen müssen. Diese Woche verbringen sie noch zu Hause. Zeit, in der Johannes Kuchler "sich einfach nur erholen" und die letzten Tage nochmals Revue passieren lassen will: "Es ging alles Schlag auf Schlag. Ich muss jetzt erst mal realisieren, was überhaupt alles an Pfingsten passiert ist."

Das Tugendkränzchen bekommt einen Ehrenplatz

An was sich Johannes Kuchler aber noch ganz genau erinnern kann, ist die Übergabe des Tugendkränzchens. Die paar Sekunden auf dem Veitsplatz wird er nie vergessen, ist sich der 25-Jährige sicher. "Alle Haare an meinem Körper haben sich aufgestellt, als ich aufgerufen wurde, nach vorne zu reiten. Ich hätte nicht gedacht, dass das so ergreifend ist", schwärmt Kuchler von seinem ganz persönlichen Pfingst-Highlight. Dass das filigrane Schmuckstück aus Silber- und Golddrähten einen Ehrenplatz in seiner Wohnung bekommt, ist für Kuchler eine Selbstverständlichkeit. Vielleicht wird er sich eine Glasvitrine zulegen, schließlich soll das Tugendkränzchen gut sichtbar sein: "Dass ich eben immer an den Gänsehaut-Moment erinnert werde."

Die Kleider kamen beim Brauterer gut an

Alles lief reibungslos ab, Pannen oder Probleme habe es während der Pfingstfeierlichkeiten keine gegeben - dafür hat Christina Staudinger selbstverständlich schon im Vorfeld Sorge getragen. Weil sie nämlich ein wenig Bammel vor den beiden Kranzlwürfen hatte, ließ sie sich ein extra großes Blumengebinde machen: "Ich hab den größtmöglichen Kranz bestellt, den es gab. Ich konnte ihn kaum noch heben", sagt sie und lacht. Da muss auch Johannes Kuchler grinsen und meint: "Ich glaube, das war dieses Jahr eine Sonderanfertigung." Dass die beiden Ballkleider hingegen von der Stange kamen, tat nichts zur Sache. Der Pfingstbräutigam und seine beiden Begleiter Karl-Josef Weber und Andreas Hackl waren begeistert - auch am zweiten Tag der Pfingsthochzeit: "Christina hätte jede Farbe tragen können, das kräftige Lila hat uns aber narrisch gut gefallen. Es war der Wahnsinn."

"Auf der Tanzfläche hatte es gefühlte 100 Grad"

Rund sieben Wochen Planung und Organisation liegen hinter dem Pfingstbrautpaar - "stressige Zeiten", sagen die beiden. Dennoch: Es hat sich gelohnt, das war es uns auf alle Fälle wert", meint Kuchler stolz. Dem kann die Schülerin nur zustimmen: "Alles in allem waren es immer schöne Anstrengungen." Für eines war bei all dem organisatorischen Aufwand aber dann doch keine Zeit mehr - die Probe des Eröffnungswalzers für die beiden Pfingsthochzeiten musste ins Wasser fallen. Das machte Kuchler zu schaffen. Als er auf dem Parkett im Haus des Gastes stand, war seine Nervosität am größten: "Auf der Tanzfläche hatte es gefühlte 100 Grad. Alle Leute schauen dich an, warten auf den ersten Fehler", erklärt Kuchler. Christina Staudinger schmunzelt, sie kann die Aufregung ihres Brauterers bei den Eröffnungstänzen nicht verstehen. Sie hingegen sei die Ruhe selbst gewesen: "Ich war kein bisschen nervös." Dass die Feierlichkeiten schon wieder vorbei sind, stimmt die 17-Jährige sogar ein wenig trübsinnig: "Ich bin traurig, dass auf dem Jahnplatz schon wieder die Abbaumaßnahmen begonnen haben."

"Würden es sofort wieder machen"

Auch wenn bald wieder die Pflicht ruft und der Alltag seinen Lauf nimmt, so bleiben den beiden eine Menge schöner Erinnerungen, eine Freundschaft - und viele neue Kleidungsstücke. So zieht sowohl Christina Staudinger als auch Johannes Kuchler nach dem Pfingstfest eine positive Bilanz. "Wir würden es sofort wieder machen", sagt der Bad Kötztinger - und die Gymnasiastin nickt eifrig: "Es war unfassbar toll."