Arberlandklinik Viechtach

"Operation am offenen Herzen" für 18,9 Millionen Euro


Die Arbeiten für den Bauabschnitt zwei an der Arberlandklinik Viechtach laufen nach Plan, die veranschlagten Kosten von 6,7 Millionen werden nach derzeitigem Stand sogar unterschritten.

Die Arbeiten für den Bauabschnitt zwei an der Arberlandklinik Viechtach laufen nach Plan, die veranschlagten Kosten von 6,7 Millionen werden nach derzeitigem Stand sogar unterschritten.

Über die laufenden Bauarbeiten an der Arberlandklinik Viechtach und einen wohl unumgänglichen dritten Bauabschnitt ging es in der Sitzung des Kreistags am Mittwoch in Zwiesel (traditionelle Grenzlandfest-Sitzung).

Dieser dritte Bauabschnitt betrifft den OP-Bereich. Der mit den Planungen beauftragte Architekt Stephan Will informierte darüber, wie aufwendig sich die Arbeiten gestalten werden, weil der Betrieb die ganze Zeit über möglichst ungehindert weiter gehen soll. "Das ist wie eine Operation am offenen Herzen", erklärte der Vorstand der Arberlandkliniken Christian Schmitz, der deutlich machte, dass hier mehr als drei Jahrzehnte lang alles unverändert geblieben war und dass er dringenden Handlungsbedarf sehe.

Umbau wird zeit- und kostenintensiv

Allerdings, so erläuterte es Architekt Will, wird der Umbau aufwendig, zeit- und kostenintensiv. So muss der Operationsbetrieb mit drei Sälen die ganze Zeit über aufrechterhalten werden, ebenso die Funktionsbereiche Durchleuchtung im Erdgeschoss. Nötig ist ein Austausch der Fassaden und auch die Halle im Eingangsbereich soll verbessert werden. "Das hat aber auch wirtschaftliche Konsequenzen", wie Will betonte. So entstehen zusätzliche Kosten, weil während des Umbaus ein OP-Container benötigt wird. Außerdem ist es nötig - man kann es sich vorstellen, wenn während des laufenden Betriebs behandelt wird - dass hohe hygienische Anforderungen erfüllt werden.

Bei der anschließend präsentierten Gesamtkostenschätzung blieb so manchem Kreisrat schon einmal kurz der Atem weg. Auf einer Folie war zu lesen: Baukonstruktionen: 4,9 Millionen Euro, Technische Anlagen: 8,6 Millionen Euro, Außenanlagen: 59.800 Euro, Ausstattung: 978.400 Euro plus Baunebenkosten in Höhe von 3,2 Millionen Euro ergibt eine Summe von 17,6 Millionen Euro. Hinzu kommen 1,3 Millionen Euro für die OP-Container als Interimsmaßnahme, die alleine mindestens ein Jahr andauern wird. Macht unterm Strich: 18,9 Millionen Euro an geschätzten Gesamtkosten.

Landrat Michael Adam machte darauf aufmerksam, dass Bauen am Bestand immer deutlich teurer ist als ein Neubau. Doch Letzterer wäre nicht genehmigt worden, zumal es ja auch Zuschüsse gibt. Deswegen werde man, so Schmitz, im November dieses Jahres einen Antrag auf Vorwegfestlegung zur Aufnahme ins Jahreskrankenhausbauprogramm abgegeben, um in dieses im Juni 2017 aufgenommen zu werden. Frühestmöglicher Baubeginn wäre dann Mai oder Juni 2018. "Welche Kosten da auf den Landkreis zukommen und wie viel förderfähig ist, das kann ich Ihnen heute nicht sagen", betonte Schmitz, "wir wissen es einfach nicht."

Einstimmig erteilten die Kreisräte grünes Licht für die Abgabe des Antrags auf Vorwegfestlegung bei der Regierung von Niederbayern im Oktober 2016.