[Frei]stunde!

Beste Freunde


Andrey Kiselev - fotolia.com

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Von Redaktion idowa

Sie sind da, wenn wir gerade wieder einmal sitzen gelassen wurden oder glauben, die ganze Welt hat sich gegen uns verschworen. Sie nehmen uns so, wie wir sind und zusammen haben wir immer jede Menge Spaß: unsere besten Freunde. Warum sie auch in Zeiten von Facebook, MySpace und SchülerVZ unverzichtbar sind, und was eine gute Freundschaft ausmacht, erzählen Theresa Ziegler und Patrick Beckerle im Gespräch mit der Freistunde.

"Ich habe eigentlich keine beste Freundin, aber dafür drei bis vier ganz enge Freundinnen, mit denen ich sehr viel zusammen mache und denen ich alles anvertrauen kann", erzählt die 17-jährige Theresa. Liebeskummer, Stress mit den Eltern aber natürlich auch die schönen Erfahrungen werden miteinander geteilt.

Kennengelernt hat sie die Mädchen alle schon in der 5. Klasse, aber so richtig eng sei die Freundschaft erst später geworden. "Schließlich muss sich erst herauskristallisieren, wer zu einem passt", sagt die Schülerin, die mittlerweile die 12. Klasse am Anton-Bruckner-Gymnasium in Straubing besucht.

Ehrlichkeit ist für Theresa in einer Freundschaft das Wichtigste und auch, dass man zusammenhält, wenn es hart auf hart kommt. Aber natürlich darf auch der Spaß nicht fehlen. "Wir machen oft richtige Mädelsabende, wo wir Herzschmerz-Filme schauen, viel lachen und natürlich über Jungs reden", verrät sie. "Das ist super."

Solche Unternehmungen müssten auch dann drin sein, wenn man gerade wieder einmal frisch verliebt ist. "Die Freundinnen sollten auch da nicht vernachlässigt werden, auch wenn das gerade am Anfang oft schwer fällt", sagt sie.

Kontakt zu Freunden und Bekannten zu halten, die nicht in der Nähe wohnen, sei durch soziale Netzwerke wie Facebook zwar sehr viel leichter geworden, ersetzt für die 17-Jährige die Vorteile einer richtig gelebten Freundschaft aber nicht. "Die Kommunikation ist zwar durch das Chatten einfacher geworden, aber ich mag trotzdem noch viel mit meinen Freundinnen telefonieren und mich mit ihnen treffen", sagt Theresa.

Dieser Meinung ist auch Patrick Beckerle. Der 18-Jährige hat heuer sein Abitur am Veit-Höser-Gymnasium in Bogen gemacht und nach dem Schulabschluss hat es viele seiner Freunde in sämtliche Windrichtungen verstreut.

"Um besser Kontakt halten zu können, bin ich jetzt seit ein paar Wochen bei Facebook angemeldet", erzählt er. Vorher habe er sich lange dagegen gewehrt, weil die Definition von Freundschaft in dem sozialen Netzwerk nicht seiner eigenen entspricht. "Einige meiner Bekannten haben über 500 'Freunde' auf Facebook, und einige davon kennen sie nicht einmal persönlich. So etwas finde ich nicht gut, das würde ich nie machen", sagt er.


Dem 18-Jährigen ist es wichtiger, sich mit seinen wirklichen Freunden zu treffen, ins Kino zu gehen oder zu quatschen. Seinen besten Kumpel kennt Patrick auch schon, seit er zwölf Jahre alt ist. "Seitdem machen wir viel zusammen und mit ihm kann ich auch mal über ernste Themen reden oder wenn ich Probleme habe. Wir haben immer ein offenes Ohr füreinander", betont er.

Unehrlichkeit ist für den Volontär der Online-Redaktion des Straubinger Tagblatts hingegen in einer Freundschaft ein absolutes "No-Go". "Ich hab das zwar bisher noch nicht erlebt, aber zu einem Kumpel muss ich auch sagen dürfen, wenn mich etwas stört oder was ich gerade denke", betont er. Um eine Freundschaft zu erhalten, müsse man aber auch Einsatz zeigen und nicht immer nur darauf warten, dass alle auf einen zukommen.

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Theresa Ziegler (17). Foto: Eva Rothmeier

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Patrick Beckerle (18). Foto: Eva Rothmeier