Überblick

Eisbären baggern an EHC-Star Tiffels

Nationalstürmer schlug Münchner Angebot aus. Berlin hat Geld - und die Not, zu investieren.


Von Martin Wimösterer

Fix ist nach AZ-Informationen noch nichts, aber das gegenseitige Interesse besteht: Stürmer Frederik Tiffels vom EHC Red Bull München ist bei DEL-Rivale Eisbären Berlin im Gespräch.

Die Eisbären sind nach zwei Meisterschaften in Folge in den Tabellenkeller abgesackt - zwischenzeitlich stand sogar der Abstieg im Raum. Kein Szenario, wie es sich für den DEL-Rekordchampion geziemt. Und ein Faktor, der die Planungen für die Folgesaison kompliziert macht.

Die besten Teams der Liga haben im Wesentlichen seit Wochen bereits ihre Leistungsträger für die kommende Saison fixiert, doch wegen des möglichen Abstiegs waren die Berliner etwas zurückhaltender. Nun, da die Gefahr im Wesentlichen gebannt ist, können sie (tief) ins gut gefüllte Portemonnaie greifen, um wieder einen Kader zusammenzubauen, mit dem sie in die DEL-Spitze zurückzukehren können.

Und dabei fällt der Blick selbstverständlich auch auf Stürmer Tiffels. Der 27-Jährige gehört zum Kreis der Nationalmannschaft und besticht mit seinem flotten Laufspiel. Im Vorjahr, seinem ersten beim EHC, hatte er seine ganze Klasse gezeigt und wurde am Saisonende sogar als "Wertvollster Spieler" der Champions Hockey League ausgezeichnet.

In dieser Saison allerdings hängt Tiffels der Vorjahresform hinterher. Seine Scorerpunkte haben sich halbiert, bei in etwa konstanter Eiszeit. Was auch daran liegt, dass eine Verletzung seine Erfolgsreihe mit Ben Street und Trevor Parkes sprengte. Teamkameraden sind im Scoring vorbeigezogen - vor dem Freitagsspiel (gegen Berlin) war Tiffels gar nur neuntbester Scorer seines Teams.

Der EHC hat dem Angreifer, wie auch die "Bild" schreibt, ein Angebot gemacht, das der Spieler aber ausschlug. Er weiß, dass er als einer der wenigen deutschen Stars ohne geklärte Zukunft in Gesprächen mit den DEL-Klubs alle Trümpfe in der Hand (und private Verbindungen nach Berlin) hat. Und Berlin hat die Not, um etwas mehr zu zahlen. Ein übliches, legitimes Spiel. Zumal der EHC seinerseits die Augen offen hält...